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US-Wahlkampf der DemokratenMit ihrem Vize Tim Walz kann Kamala Harris siegen

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Tim Walz lässt sich von der Menge feiern. Kamala Harris applaudiert im Hintergrund.

Tim Walz lässt sich von der Menge feiern.

Beide ließen bei ihrem gemeinsamen Auftritt keinen Zweifel daran, eine zweite Amtszeit von Donald Trump verhindern zu wollen.

Ist es nun das Dreamteam, auf das die US-Demokraten gewartet haben? Die Chemie zwischen der Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und dem von ihr ausgewählten Vize, Tim Walz, scheint zumindest zu stimmen. Das legt der erste gemeinsame Wahlkampfauftritt in Pennsylvania nahe. Beide ließen sie keinen Zweifel daran, eine zweite Amtszeit von Donald Trump verhindern zu wollen.

„Er saß nie an einem Küchentisch wie dem, an dem ich aufgewachsen bin. Er saß in seinem Country Club in Mar-a-Lago und hat sich überlegt, wie er die Steuern für seine reichen Freunde senken kann“, wetterte Walz an die Adresse Donald Trumps. Damit ist der Ton des Wahlkampfes gesetzt. Attacke gegen Attacke. Und Trump? Konterte in gewohnter Art und Weise: „Tim Walz wäre der schlechteste Vizepräsident in der Geschichte! Er wird die Hölle auf Erden entfesseln.“

Der 60-jährige Walz strahlt Hemdsärmeligkeit und Bürgernähe aus und eine gewisse Distanz zum Washingtoner Establishment. Damit dürfte er vor allem auch die ländliche Bevölkerung ansprechen. Er gilt als wertkonservativ-liberal und hat als Gouverneur von Minnesota Regierungserfahrung. Mit diesem Portfolio kann er das Profil von Harris ergänzen und zusätzliche Wählerschichten ansprechen. Das ist das Kalkül, das hinter seiner Ernennung steckt.

Harris ist hervorragend ins Rennen um das Weiße Haus gestartet. Unerwartet schnell haben die Demokraten hinter ihr die Reihen geschlossen. Seit Joe Bidens Rückzug von der Präsidentschaftskandidatur zeigt die Umfragekurve für die Partei beständig in eine Richtung: nach oben.

Wird sich Trump am Team Harris/Walz also die Zähne ausbeißen? Grund, nervös zu sein, haben er und sein Team allemal: Erste Umfragen sehen Harris inzwischen in sechs von sieben Swing States – also jenen Staaten, in denen mal die Demokraten, mal die Republikaner die Nase vorn haben – vor Trump. Für die Demokraten wird es nun darum gehen, den Vorsprung auszubauen und zu stabilisieren. Mit Walz an der Seite kann Harris das gelingen.