Was an diesem Freitag verabschiedet wird, kann niemanden zufriedenstellen. Und das ist verdammt bitter.
KommentarMit dem Heizungsgesetz das Vertrauen der Bürger verspielt
Das Heizungsgesetz hätte ein Schmuckstück der Ampel werden können: Grün, sozial, zugleich klug die Kräfte des Marktes nutzend und in die Zukunft weisend. So wie die Ampel-Koalition sein wollte. Herausgekommen ist das Gegenteil.
Was an diesem Freitag nach schier endlosem Streit und einer Zwangsverschiebung bis nach der Sommerpause verabschiedet wird, kann tatsächlich niemanden mehr zufriedenstellen. Und das ist verdammt bitter.
Die Gründe für den Murks liegen auf der Hand. Anstatt erst mal die Sanierung alter Häuser anzupacken und stärker zu fördern sowie auf steigende Gaspreise und die Vernunft der Bürger zu setzen, wollten der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck und sein inzwischen geschasster Staatssekretär Patrick Graichen der Republik ein Wärmepumpen-Wunder aufzwingen.
Die FDP wiederum sang das Hohelied der Technologieoffenheit, als würden Flüssiggas, Wasserstoff und synthetische Fantasie-Heizstoffe nennenswert zur Wärmewende beitragen. Und dann kamen die Stadtwerke und Bauministerin Klara Geywitz von der SPD um die Ecke und stellten Wärmenetze für fast alle in Aussicht. Folglich fühlen sich die Bürger überfordert, enteignet, in die Irre geführt und vieles mehr, nur nicht mitgenommen.
Ein SPD-Mann bilanzierte das alles kürzlich so: Was Fridays for Future in fünf Jahren an Klimabewusstsein und Änderungsbereitschaft hierzulande aufgebaut hätten, shätten Habeck und seine Leute mit dem Hintern wieder eingerissen.
Es wird verdammt mühsam für den Grünen und die ganze Ampel, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.