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Kommentar zum „Domkümmerer“Die Stadtverwaltung in Köln ist eine magische Kiste

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Lesezeit 2 Minuten
Wilhelm Belke bei seiner Amtseinführung im Jahr 2018

Wilhelm Belke bei seiner Amtseinführung im Jahr 2018

Belke ging vor fünf Jahren als Domkümmerer in die magische Kiste hinein und kommt nun anscheinend als Baustellenkoordinator wieder heraus.

Diese Stadtverwaltung ist eine magische Kiste. Oben wird etwas hineingegeben und unten kommt nach einiger Zeit etwas ganz anderes heraus. Was dazwischen passiert ist, wird für immer das Geheimnis der über 20 000 Köpfe zählenden Verwaltung und stetiges Ärgernis für die Bürgerinnen und Bürger bleiben. Ein Beispiel: Der sogenannte Domkümmerer Wilhelm Belke. Einst mit großer Öffentlichkeitswirksamkeit von Oberbürgermeisterin Henriette Reker ins Amt eingeführt. Das Domumfeld sollte er attraktiver machen, so wie es für das Wahrzeichen der Stadt und Weltkulturerbe würdig ist. Doch Belke ging vor fünf Jahren als Domkümmerer in die magische Kiste hinein und kommt nun anscheinend als Baustellenkoordinator wieder heraus.

2015. Es war Wahlkampf, Reker auf dem Weg zur ihrer ersten Amtszeit und das Thema Domumfeld erregte wieder mal Aufmerksamkeit. Da versprach Reker, werde sie gewählt, werde sie einen Domkümmerer in den Sattel heben. Einer, der das alles regelt, aus einer Hand. 2023 ist das Domumfeld immer noch ein Ärgernis und schon wieder Thema. Nun ruft Reker den Verwaltungsvorstand zusammen. Die Dezernate sollen sich resortübergreifend der Sache annehmen. Viele Hände, wo wo doch eigentlich eine alles richten sollte.

Das gute daran: Reker weiß anscheinend um die magische Kiste, durch die ihr Domkümmer nun mehr die Baustellen in den Blick nimmt. Das schlechte daran: Bürgerinnen und Bürger die sagen, auf Wahlversprechen darf man nichts geben, können sich bestätigt fühlen.


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