AboAbonnieren

Nur einer darf fahrenBonner Schausteller baut Achterbahn nur für den Tüv-Test auf

Lesezeit 2 Minuten
Achterbahn_Tuevtest

Auf Pützchens Markt steht eine einsame Achterbahn, die eigens für den Tüv aufgebaut worden ist.

Bonn – Leere Waggons, die einsam ihre Runden drehen: Auf der Marktwiese in Bonn-Beuel-Pützchen steht eine Achterbahn, mit der aber fast niemand fahren darf. Für Besucher ist das Fahrgeschäft wegen der Corona-Beschränkungen tabu. Schausteller Roland Barth hat sie aufgebaut, damit sie ein Mitarbeiter vom Tüv untersuchen kann.

„Normalerweise machen wir die Tüv-Prüfung auf dem ersten Volksfest im Jahr“, sagte Barth am Montag. Wegen der Corona-Pandemie seien die Feste bisher aber alle ausgefallen. Das Fahrgeschäft müsse aber dennoch jährlich überprüft werden. „Jetzt muss ich die Achterbahn nur für den Tüv aufbauen, damit sie bereit ist, wenn es wieder losgeht.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Mit zehn Transportern und einem Autokran hat Barth seine Attraktion dafür zum Pützchens Markt in Bonn gebracht. Dort steht das Fahrgeschäft „Feuer und Eis“ nun alleine auf einem Platz, auf dem sich sonst Menschenmassen vor Fahrgeschäften und Essensbuden drängeln.

Die Achterbahn ist zu groß für Barths Firmengelände

Viele seiner Kollegen bauten ihre Karusselle und Achterbahnen auf den eigenen Grundstücken auf, erklärte Barth, der auch im Vorstand des Bonner Schaustellerverbandes aktiv ist. Seine Achterbahn sei dafür aber zu groß: 900 Quadratmeter Grundfläche habe sie, hinzu kämen Stellplätze für die Lastwagen und den Autokran.

Achterbahn_Tuevtest2

Vier Tage dauerte der Aufbau der Bahn. Am Donnerstag kommt der Tüv. 

Deshalb habe er von der Stadt die Genehmigung bekommen, auf dem Marktplatz aufzubauen. Vier Tage habe er dafür gebraucht. Am Donnerstag sollen die Waggons dann ihre Runden für den Tüv drehen.

„Die Prüfer achten auf Geräusche, darauf, wie sich die Gleise verhalten“, sagte Barth. „Vorher wird jede Schraube kontrolliert.“ Während des Aufbaus hätten viele Passanten um die Achterbahn herum gestanden und zugeschaut. „Viele haben gefragt, ob sie mal fahren dürfen“, sagte Barth. „Das musste ich leider ablehnen, auch wenn es schwer fiel.“ Vor allem bei Kindern. „Die verstehen nicht, warum die Achterbahn aufgebaut wird, sie aber nicht fahren dürfen.“ (dpa)