Hohe Erwartungen und lange Bauzeit - aber nun ist er fertig, der erste Mehrgenerationenpark von Bergisch Gladbach.
EröffnungBergisch Gladbach feiert seinen ersten Mehrgenerationenpark
Herbert Wingen, der Übungsleiter beim Turnverein Refrath, scharte gleich ein Dutzend Besucher auf einer Fläche im neuen Park um sich. Gerade stehen, Knie durchdrücken, den Körper stabilisieren. Begeistert machten die Spontansportler mit. Andere zog es zum Schachfeld, eine schnelle Partie im Freien lockte. Auch auf dem Boulefeld flogen am Freitagnachmittag die ersten Kugeln. Im hohen Bogen warfen die Könner die silbernen Spielgeräte durch die Luft.
Der neue Mehrgenerationenpark von Refrath an der Wilhelm-Klein-Straße: Gleich zur Eröffnung vereinnahmten ihn die Bürger, ganz im Sinne der Planer. Rund 150 Besucher waren zur Eröffnung gekommen, zu der Stadt sowie Bürger- und Heimatverein Refrath eingeladen hatten. Ein Schmuckstück im Grünen und der erste seiner Art überhaupt in Bergisch Gladbach: Viele der Festgäste zeigten sich sehr beeindruckt von der neuangelegten Parkanlage.
Heimatfreunde unterstützten den Bau des Parks
Viele Sitzbänke, Schach, Boule, ein Sprungkissen, Balancierseil, Graffitiwände: An Aktivitäten mangelt es wahrlich nicht. So etwas sei in seinen viereinhalb Jahren, die er jetzt bei der Stadt tätig sei, noch nicht eröffnet worden, freute sich Christian Nollen, der Leiter der Abteilung Stadtgrün. Zur Feier des Tages applaudierte auch Winfried Krux, Vorsitzender des Bürger und Heimatvereins Refrath, er sprach von der Schönheit der neu geschaffenen Anlage. Die Heimatfreunde hatten mit Sammlungen und Spendenaktionen maßgeblich zum Gelingen beigetragen.
Die Bethe-Stiftung hatte verdoppelt, mit Stifter und Ehrenbürger Erich Bethe war auch sie beim Festakt vertreten. Von der Stadt ergriff die stellvertretende Bürgermeisterin Anna Maria Scheerer (Grüne) das Wort. Außergewöhnlich sei die Anlage, für sie sehr beeindruckend. Bei Kuchen und Saft hatten die Festbesucher das erste Mal richtig Gelegenheit, den neuen Park zu begutachten. Die Leitfarbe Rot prägt ihn, rot sind die helfenden Geländer und Handläufe, die die Fläche nahezu barrierefrei machen, rot sind die Abfallkörbe und Sitzbänke.
Vier Jahre hat es von Planung zur Fertigstellung gedauert
Die ersten Johannisbeeren reifen bereits an den Sträuchern und Büschen, die „Essbare“ Stadt Bergisch Gladbach ist im Park auch vertreten. Dass es über vier Jahre von der Planung bis zur Fertigstellung gedauert habe, ja, das sei eine lange Zeit, meinte Christian Nollen. Aber im Ergebnis habe sich das Warten sehr, sehr gelohnt. Der Dank gehe an die Spender und Förderer, aber auch Freiraumplanerin Birgitta Höller, nach deren Entwürfen der Park entstanden sei. Die Mitarbeiter der Landschaftsbaufirma Lorenz hätten bei Wind und Wetter gewirkt; das Unternehmen werde in den nächsten drei Jahren die Pflege fortführen, dann übernehme die Stadt.
Jetzt gehöre der Park den Bürgern, meinte der Vorsitzende des Refrather Heimat- und Bürgervereins. Dass sich auch Besucher einfinden, die sich nicht immer im Sinne des Parks verhielten, Müll hinterließen oder Pflanzen ausrissen, das müsse man hinnehmen. Aber diese Menschen sollten auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden. Immerhin bestehe Hoffnung für eine Toilettenanlage, meinte Winfried Krux. Der Verein habe über die CDU einen Antrag an die Politik gestellt. Und dieser Antrag sei mit Mehrheit angenommen worden. Dafür gab es kräftigen Applaus der vielen Festgäste.