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Wärme, Strom, WasserFirmen aus ganz Europa wollen Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach versorgen

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Gelände der ehemaligen Zanders-Papierfabrik müssen neue Versorgungsleitungen verlegt werden.

Auf dem Gelände der ehemaligen Zanders-Papierfabrik müssen neue Versorgungsleitungen verlegt werden.

Bei einer Markterkundung wurde nach potenziellen Partnern für die Entwicklung des Zanders-Gelände gesucht.

Bevor auf dem Zanders-Gelände Wohnungen, Büros, Schulräume, Werkstätten gebaut werden können, muss die Infrastruktur stehen. Es müssen Leitungen im Boden verlegt werden, die dann nur noch angeschlossen werden. Das ist leicht gesagt, aber sehr schwierig umzusetzen.

Nachdem die Stadt sich darauf geeinigt hatte, dass das gesamte Areal über eine zentrale Wärmepumpe versorgt werden soll, wurde eine „Markterkundung“ durchgeführt. Es sollte erfragt werden, ob es für die Grundausrichtung der Versorgung auch Unternehmen gibt, die die Planungen übernehmen würden. Und die Antwort lautet: gibt es.

Die Unternehmen wollen die Stadt als Partner

Im Zanders-Ausschuss wurde erklärt, dass verschiedenen Firmen (es wurde europaweit nachgefragt) sich sehr gut vorstellen können, die Infrastruktur für Zanders zu bauen. Am liebsten mit der Stadt als Partner. Die Alternative, den Bau ohne eine Beteiligung der Stadt zu bauen, wurde von den kontaktierten Firmen nicht präferiert. Wobei nicht klar ist, wie denn diese Partnerschaft aussehen soll.

In der Vorlage der Verwaltung heißt es: „Konkrete Aussagen zu Mehrheitsverhältnissen, Kosten oder anderen Ressourcen, die die Stadt in die Gesellschaft einbringen könnte (etwa Grundstücke und Rechte) können zum jetzigen Zeitpunkt nicht getätigt werden, da sich dies in den Verhandlungen mit den potenziellen Partnern ergeben wird.“

Die Stadt hat die Situation juristisch prüfen lassen

So weit, so ungenau. Allerdings gilt das große Interesse der Unternehmen vor allem dem Aufbau der Versorgung mit Wärme. Der Aufbau des Strom-, Wasser- und Telefonnetzes sind weit weniger begehrte Projekte. Wobei das Trinkwassernetz ein Sonderfall ist, weil hier die Belkaw der durch Konzessionsrecht gesetzte Partner ist. Die Stadt hat juristisch prüfen lassen, ob sie auch bei den anderen Versorgungsleitungen der Belkaw gegenüber verpflichtete sei. Ist sie nicht.

Auch wenn die Stadt mit 49 Prozent an der Belkaw beteiligt ist, ist das Versorgungsunternehmen nicht der automatische Partner. Das geht schon vergaberechtlich nicht. Einstimmig hat der Zanders-Ausschuss schließlich beschlossen, für den Bau und Betrieb der zukünftigen Wärme- und Kälteversorgung ein kooperatives Betreibermodell zu wählen.

Die Verwaltung wird beauftragt, über ein „vergaberechtskonformes Auswahlverfahren“ einen strategischen Partner zu suchen. Dafür wird die Verwaltung beauftragt, ein auf Energierecht spezialisierte Kanzlei zu engagieren. Wenn der vorgesehene Zeitplan eingehalten werden kann, dann wird im Herbst 2025 das Ergebnis des Auswahlverfahrens vorgestellt werden können. So der Plan.