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Bahnausbau startet„Jacqueline“ saniert Bahnstrecke zwischen Satzvey und Kall

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Die Bettungsreinigungsmaschine RM95-700 hat den Spitznamen 'Jacqueline' und kann pro Stunde den Bahnschotter auf einer Strecke von bis zu 200 Metern reinigen.

Kall – Jacqueline ist ein echtes Prachtstück: 48 Meter lang, 170 Tonnen schwer, und auch ihre leuchtend gelbe Lackierung sorgt dafür, dass man sie einfach nicht übersehen kann.

Wenn sie so richtig loslegt, kann es auch etwas lauter werden, denn Jacqueline ist ein Hochleistungs-Gerät. Und da passt der Kosename, den die Gleisarbeiter dem gelben Monstrum verpasst haben, natürlich deutlich besser, als die langweilige Typbezeichnung RM95-700.

Reinigung auf neun Kilometern

Die Bettungsreinigungsmaschine kommt derzeit bei der Sanierung der Eifelstrecke zwischen Satzvey und Kall zum Einsatz. „Auf einer Strecke von insgesamt rund neun Kilometern muss der Schotter im Gleisbett gereinigt werden, weil die Bahnanlagen überflutet waren“, erklärt Projektingenieur Felix Raffelsiefen. Vier Kilometer Gleise wurden bereits bei den Arbeiten im Bereich Satzvey gereinigt – jetzt ist der Bautrupp auf dem Abschnitt zwischen Mechernich und Kall im Einsatz.

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Südlich von Kall ist die im Urfttal verlaufende Bahnstrecke fast völlig zerstört.

Auf den ersten Blick fällt gar nicht auf, dass die feinen Partikel, die sich in der Flutnacht zwischen den Schottersteinen abgesetzt haben, ein Problem für den Bahnverkehr darstellen könnten. „Die kleinen Erdpartikel füllen jedoch die Lücken im Schotter auf. Dadurch geht die Beweglichkeit des Gleisbetts verloren, die wir beim Befahren der Strecke unbedingt brauchen“, erläutert Dennis Rien, Projektleiter der DB Netz AG.

200 Meter pro Stunde

Pro Stunde kann die Maschine den Schotter auf einer Strecke von bis zu 200 Metern reinigen. „Die Reinigung geschieht vollautomatisch“, so Oberbauleiter Vincentiu Sandu. Zunächst wird an einer Einstiegsstelle eine Förderkette auf der Sohle des Gleisbetts angebracht. Während sich „Jacqueline“ langsam vorwärts bewegt, wird der Schotter über Förderbänder zu einem Sieb weitertransportiert, wo kleinere Partikel aussortiert werden. „Gleichzeitig wird der Schotter in einer Prallmühle wieder aufbereitet“, so Sandu weiter.

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Projektleiter Dennis Rien (l.) und Projektingenieur Felix Raffelsiefen beim Ortstermin südlich des Kaller Bahnhofs.

Der gereinigte und wieder mit scharfen Kanten versehene Schotter wird dann ebenfalls über Förderbänder wieder zum Gleisbett transportiert, wo er erneut unter den Schienen eingebaut wird. „In einem zweiten Arbeitsschritt wird zusätzlich noch neuer Schotter mit einer so genannten Stopfmaschine zwischen den Bahnschwellen eingebaut“, erklärt Raffelsiefen die noch ausstehenden Arbeiten.

Noch mehr große Maschinen

Mehr als 21 000 Tonnen Schotter aus dem Streckenabschnitt zwischen Satzvey und Kall können jedoch nicht mehr direkt für den Gleisbau verwendet werden. „Wir planen daher den Einsatz einer Aufbereitungsmaschine auf dem alten Sägewerksgelände hier in Kall“, informiert Projektleiter Dennis Rien weiter.

Derzeit voll im Zeitplan

Wiederaufnahme des Bahnverkehrs: Bis zum Frühjahr 2022 plant die Bahn, den Bahnverkehr zwischen Euskirchen und Mechernich aufzunehmen. Schon im Mai soll es soweit sein.

Über den Abschnitt bis Kall sollen bis zum Sommer 2022 wieder Züge rollen; ebenso über das Teilstück zwischen Rheinbach und Euskirchen.

Bis Ende 2023 erneuert die Bahn die Strecke zwischen Kall und Nettersheim. Parallel laufen die Planungen für die Rundum-Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur und die Elektrifizierung. Gleichzeitig wird die Stellwerkstechnik an der Eifelstrecke erneuert. (thw)

Bevor es soweit ist, müssten jedoch zunächst noch weitere Untersuchungen abgewartet werden: Je nach Alter des Schotters und dem Grad der Verunreinigung, zum Beispiel durch Herbizide oder den Fahrbetrieb der Dieselzüge, muss der Schotter eventuell sogar als Sondermüll entsorgt werden. Auch 4400 Meter Schienen und 3700 neue Bahnschwellen aus Beton sind bestellt und müssen noch eingebaut werden.

Dirk Pohlmann, Pressesprecher NRW der Deutschen Bahn AG, ist mit dem Verlauf der Sanierungsarbeiten auf der Eifelstrecke bis jetzt sehr zufrieden: „Wir liegen momentan voll im Zeitplan. Die Unterstützung, die wir von den beteiligten Städten und Gemeinden sowie dem Kreis Euskirchen bekommen, ist wirklich vorbildlich“, so Pohlmann weiter.

Arbeiten rund um die Uhr

„Wir arbeiten im Zwei-Schicht-, zum Teil sogar im Drei-Schicht-Betrieb, um die Züge möglichst schnell wieder aufs Gleis zu bekommen“, bittet der Bahnsprecher die Anwohner der Bahnstrecke um Verständnis.

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Wenn die Instandsetzung des Gleisbetts abgeschlossen ist, muss im nächsten Schritt die Technik wiederhergestellt werden. „Das Stellwerk in Satzvey muss repariert werden, zudem müssen entlang der Strecke zum Teil neue Kommunikationskabel verlegt werden“, so Rien.