Der Landesbetrieb Straßen NRW hat zwischen dem Abzweig nach Adscheid und der Straße Oberdorf wegen Straßenschäden Tempo 30 angeordnet.
Bundesstraße 8Tiefe Furchen ziehen sich durch die Mitte der Fahrbahn in Hennef-Buchholz
Im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss wollte Vizebürgermeister Thomas Wallau unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen wissen, warum auf der Bundesstraße 8 zwischen Bierth und Hennef-Buchholz Tempo 30 angeordnet worden sei. Er erinnerte daran, dass Versuche, die Geschwindigkeit dort von 70 auf 50 Kilometer pro Stunde zu reduzieren, in der Vergangenheit gescheitert seien. „Wie geht das plötzlich?“
Weil er dort regelmäßig vorbeikomme, habe er festgestellt, dass dort kaum jemand so langsam fahre. „90 Prozent werden das nicht respektieren können“, formulierte er diplomatisch. In der Kurve gebe es große Unebenheiten, das seien erhebliche Sicherheitsmängel. „Wann werden die Schäden behoben?“, fragte er den Ausschussvorsitzenden, Bürgermeister Mario Dahm.
Wallau wusste natürlich und räumte das frei heraus ein, dass die Stadt da keinerlei Karten im Spiel habe. Straßenbaulastträger für die B 8 ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW. Entsprechend nüchtern fiel Dahms Antwort aus: „Das ist keine Anordnung von unserer Seite.“ Die Stadt habe keine Ankündigung dazu, wann die Schäden behoben seien.
Straßenbaulastträger für die B 8 ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW
Ortswechsel. Tatsächlich sind in der Fahrbahn der B 8 in Fahrtrichtung Autobahn zwischen dem Abzweig nach Adscheid und der Straße An den Eichen erhebliche Schäden zu erkennen. In weiten Teilen ist der Mittelstreifen eine einzige, tiefe Furche. Darüber hinaus gibt es Schlaglöcher in den Fahrstreifen. In beide Fahrtrichtungen sind Beschilderungen zu Tempo 30 wegen Straßenschäden aufgestellt.
Allein, es hält sich niemand daran. Bei einer Stichprobe am Vormittag eines normalen Werktages liegt die Geschwindigkeit kaum unter den Werten ohne die angezeigten Beschränkungen. Auto- und Lastwagenfahrer reagieren so gut wie gar nicht auf die Schilder. Vereinzelt liegt das Tempo auch weit höher.
Die Geschwindigkeitskontrolle ist Sache der Verkehrsbehörde
Pressesprecher Rainer Herzog von der Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebs hat seine zuständigen Kollegen auf Anfrage dieser Zeitung gesprochen. „Es ist geplant, dort bald die gröbsten Schäden an der Mittelnaht zu reparieren“, heißt es in seiner Antwort. „Bis dahin und für die Dauer der Arbeiten ist aus Gründen der Verkehrssicherheit vorübergehend Tempo 30 angeordnet.“
Zu der Nichtbeachtung dieser Anordnung verweist er an andere Stelle: „Für die Kontrolle der Einhaltung (oder gar Ahndung) ist die zuständige Verkehrsbehörde zuständig.“ Über die Dauer dieses Zustands auf einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen des Kreises gibt es noch keine Klarheit: „Wann genau diese Reparaturmaßnahme stattfindet, kann aktuell noch nicht gesagt werden“, teilt Herzog mit.
Seit einiger Zeit hat es in dieser Kurve keine schweren Unfälle mehr gegeben, auch Schäden an Fahrzeugen sind nicht bekannt geworden. Doch die Gefahr, insbesondere für Motorradfahrer, ist nicht zu unterschätzen. Immer ist die Furche an der Mittelnaht an einigen Stellen mehrere Zentimeter tief.