Die Tribute-Show Abbamania gastierte in der Kölner Lanxess-Arena. Doch für die perfekte Abba-Illusion fehlt es an mehreren Stellen.
Lanxess-Arena in KölnAbba-Party mit deutschem Akzent
So wie sie waren, als sie 1972 zusammenfanden, wird man Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid nie wieder erleben. Als digitale Abbilder ihrer jüngeren Ichs geistern die vier von ABBA derzeit über die Bühne einer eigens in London errichteten Arena. Aber live geht anders. Bietet „ABBAMANIA“, „die größte ABBA-Tribute-Show der Welt“ (Pressetext) da eine Alternative?
Donnerstagabend stehen in der Lanxess-Arena (mit Pause) zweieinhalb Stunden Hits von „Mamma Mia“ über „Take a chance on me“ bis „Dancing Queen“ auf dem Programm. Nicht chronologisch, was aufgrund der Dramaturgie durchaus vertretbar ist, aber die letzte, tieftodtraurige ABBA-Single „The day before you came“ (1982), die fehlt doch schmerzlich. Dafür gibt's zwei Titel von „Voyage“ (2021), der ABBA-Comeback-Scheibe nach jahrzehntelanger Pause.
Lanxess-Arena: Die Abba-Illusion gelingt nicht ganz
Das „Symphonic Rock Orchestra“ sorgt für Opulenz, Ex-ABBA-Gitarrist Janne Schaffer für Glanz und Authentizität. Navina Heyne (Agnetha), Jimmy McGowan (Björn), Hans Christian Petzoldt (Benny) und Kerstin Löcker (Anni-Frid) werden unterstützt von zwei Backgroundsängerinnen. Im Vergleich mit bisherigen (schwedischen) Besetzungen schneiden die Frontfrauen schlechter ab. Mitunter ist der deutsche Akzent, bei beiden, deutlich hörbar. Löcker trifft das Anni-Frid-Timbre nicht, Heyne kommt dem Vorbild näher. Die Illusion, hier ABBA zu hören, will sich dennoch nicht einstellen.
Die Frage ist: Soll und kann ein Tribut an eine Band das leisten? Als ABBA-Party geht das Ganze prima durch. Besonders die vielen jungen Besucherinnen, oft paarweise aufeinander abgestimmt im ABBA-Look angezogen, haben jede Menge Spaß. Und sind dabei – Hut ab! – auch noch ausgesprochen textsicher