AboAbonnieren

Rundschau-Altenhilfe-WeihnachtspaketeSchülerinnen und Soldaten packen gemeinsam an

Lesezeit 3 Minuten
Helfen gerne: Schülerinnen des Kölner Ursulinengymnasiums und Soldaten der Bundeswehr bei der Packaktion.

Helfen gerne: Schülerinnen des Kölner Ursulinengymnasiums und Soldaten der Bundeswehr bei der Packaktion.

Fließbandarbeit in der Kölner Kaserne: Soldaten und Zivilisten packten 6500 Weihnachtspakte für die Rundschau-Altenhilfe.

An der Station „Sauerbraten“ entsteht heute eine ganz besondere Freundschaft. Hier legt die 14-jährige Mayra seit acht Uhr morgens die Dosen mit dem Fleisch in die Pakete der Altenhilfe, jeweils eine pro Karton. Und jetzt bekommt sie Hilfe von ganz oben: Generalmajor Richard Frevel, Standortältester der Bundeswehr in Köln und ranghöchster Offizier vor Ort, reicht ihr die Konserven an.

Er möchte nämlich ein paar Worte mit ihrem Gegenüber wechseln, Oberst Stefan Weber, dem Vizepräsidenten der Lüttich-Kaserne in Köln-Longerich. Dort darf die Rundschau-Altenhilfe seit Jahrzehnten ihre 6500 Weihnachtspakete füllen - mit tatkräftiger Unterstützung von Soldatinnen und Soldaten, Schülerinnen und anderen freiwilligen Helferinnen. Oberst Weber erlebt die Paketaktion zum ersten Mal - und hat sich gleich mit ans Band gestellt. „Eine Superaktion“, findet er. Besonders gefällt ihm, dass Jugendliche und Soldaten zusammenarbeiten: „Ein Team, eine Mission!“

Experten am Fließband: Viele freiwillige Helfer kommen jedes Jahr wieder.

Experten am Fließband: Viele freiwillige Helfer kommen jedes Jahr wieder.

„Deshalb reiche ich hier auch so gerne den Sauerbraten an“, sagt Generalmajor Frevel. „Bei der Bundeswehr heißt es Kameradschaft, man kann es aber auch Solidarität nennen oder Nächstenliebe. Das hier ist gelebte Solidarität.“ Für ihn ist es die letzte Paketaktion im aktiven Dienst: Im März geht er in den Ruhestand. „Aber wenn ich nochmal wieder kommen darf, mache ich das gerne.“

Packaktion der Altenhilfe: Pakete mit System

Schließlich ist auch Hauptmann a.D. Rüdiger Wenzel der Altenhilfe im Ruhestand treu geblieben. Er hat das System ausgeklügelt, nach dem die Pakete gepackt werden: In die frisch gefalteten Kartons kommt zuunterst der Rundschau-Wandkalender, „damit nichts verknickt“, erklärt er. Dann folgen die Lebensmittel nach einem genauen Plan: Jedes Paket, jede Dose hat einen festen Platz und muss auf eine bestimmte Art und Weise eingepackt werden. Die Dose mit Zwiebelsuppe zum Beispiel verkehrt herum. Denn obendrauf wird das Glas mit Erdbeermarmelade gestellt. „Und wenn der Verschluss der Dose oben liegt, besteht die Gefahr, dass das Glas ihn eindrückt.“

Johannes Heinen, Geschäftsführer der Heinen-Verlag GmbH, und Julia Heinen, Vorsitzende der Altenhilfe (2. von rechts), packen mit Soldaten und Schülerinnen.

Johannes Heinen, Geschäftsführer der Heinen-Verlag GmbH, und Julia Heinen, Vorsitzende der Altenhilfe (2. von rechts), packen mit Soldaten und Schülerinnen.

Zum ersten Mal packt heute Johannes Heinen mit, Geschäftsführer der Heinen-Verlag GmbH: „Eine schöne Abwechslung zum Arbeitsalltag“, sagt er. Was die Helfer hier leisteten, sei enorm: „Das wusste ich aber auch schon vorher.“ Schließlich ist seine Frau Julia Heinen die Vorsitzende der Altenhilfe. Beeindruckend findet er, mit welcher Begeisterung die Soldaten bei der Sache sind: „Ich habe den Eindruck, die Bundeswehr hat Spaß dabei.“

Den haben auch die 20 Schülerinnen des Kölner Ursulinengymnasiums, die an einem der beiden Packtage mithelfen. Sarah Hallier, Amelie Dumpler und Amelie Feinauer zum Beispiel, alle drei 14 Jahre alt und aus der 9 d. „Wir können hier zusammen mit Freunden arbeiten und haben schulfrei“, sagen sie, aber auch: „Es ist schön, sich zu engagieren.“ Und Mayra Hamm, die den Sauerbraten einpackt, gefällt, „dass man so vielen Leuten eine Freude machen kann mit Sachen, die für uns selbstverständlich sind.“

Mit Schwung dabei: Soldatin bei der Packaktion der Rundschau-Altenhilfe.

Mit Schwung dabei: Soldatin bei der Packaktion der Rundschau-Altenhilfe.

Denn, und das betont Altenhilfe-Vorsitzende Julia Heinen in ihrer Dankesrede an die vielen Helfer, für viele ist die Überraschung mit dem Paket der Altenhilfe „das einzige Geschenk, das einzige gute Essen und der einzige Besuch an Weihnachten.“ Elfi Scho-Antwerpes, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Köln, dankt wiederum der Rundschau-Altenhilfe:„ Wir sind die Nutznießer dieser wunderbaren Idee.“ Denn ihre Mitarbeiter, genau wie die von Diakonie und Caritas, dürfen die Pakete verteilen und bedürftigen Menschen eine Freude machen.

Knapp 1800 Päckchen, jedes davon neun Kilo schwer, sind am Mittag des ersten Tages fertig verschnürt. Am Ende der Aktion werden es 6500 sein. Generalmajor Frevel verabschiedet sich für heute. Aber vorher schenkt er Mayra seinen Pin, das metallene Dienstgradabzeichen, damit sie die Zusammenarbeit in guter Erinnerung behält. Die findet das „sehr cool“. Und auch: „Eine Ehre.“