Was die Bauarbeiten an der Brücke der Autobahn 4 für den Ort Overath-Untereschbach bedeuten – eine Übersicht.
A4-BrückeDas ist der Zeitplan der Bauarbeiten an der L136 in Overath
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: In diesem Fall sind das die bereits aufgestellten Ampelanlagen, die den Verkehr an der großen Schnittstelle im Sülztal halbwegs flüssig halten sollen.
Am 6. März haben die Arbeiten begonnen zum Abriss und Neubau der 50 Jahre alten Autobahnbrücke der A4 über die L136. Zwar ist seit März 2017 bekannt, dass der Tag kommen wird, doch hat sich in der Planung seither manches verändert, und vieles ist noch offen. Lesen Sie aktuelle Fragen und Antworten.
Was passiert seit dem 6. März?
Die Autobahn GmbH des Bundes beginnt an diesem Tag mit dem Bau eines Stützkorsetts. Das Korsett wird auf der L136 unterhalb der Brücke installiert, damit das alte Bauwerk nicht vorzeitig schlapp macht. In der Planung der Brückenbauer ist die Phase 1: Die Landstraße 136 von Bensberg nach Untereschbach wird in dieser Zeit für den Kraftfahrzeugverkehr komplett gesperrt.
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Fußgänger und Radfahrer dürfen aber zu Fuß durch einen Fußgängerschutztunnel gehen beziehungsweise schieben. Der übrige Verkehr wird über die Autobahn 4 umgeleitet. Wer nicht auf die Autobahn darf (Mofas, Traktoren, Pferde und andere Vierbeiner), folgt der Umleitung über die K 41 (Herweg, Ehrenfeld, Löhe, Immekeppel).
Was ist mit den Schülern?
Für die Zeit der Landstraßen-Vollsperrung gibt es einen Schulbus-Zusatzverkehr, der in dieser Zeit immer ab Mitteleschbach fährt. Die Busse kommen immer dann in Bensberg an, wenn auch die regulären Busse ankommen und damit ein Umstieg nach Bergisch Gladbach oder sonstwohin möglich ist.
Wer von Bensberg weiter nach Overath muss, steigt in die Linie 420 um; für ihn verlängert sich der Schulweg in dieser Phase. Auf ihrer neuen Projekt-Homepage bittet die Autobahn GmbH um Verständnis dafür, dass dies die „einzige Möglichkeit war, diese Fahrverbindung trotz Sperrung aufrecht zu erhalten“.
Wie lange dauert die Phase 1?
Laut Autobahn-Sprecherin Lauren Dohnalek bis voraussichtlich Montag, 22. Juli. Das ist deutlich länger als die zunächst gedachten zwölf Wochen. Überdies muss nach den aktuellen Angaben der Brückenbauer die Autobahn nicht erst bei ihrem Abriss kurz komplett gesperrt werden, sondern auch bei der Installation des Stützgerüstes, und das an zwei Wochenenden.
Die Sperrungen sollen aber nicht während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) stattfinden. Zudem habe sich bei der „Fertigung und Montage des Stahlbaus eine zeitliche Verlängerung ergeben“. Die Vollsperrung der A4 erfolgt laut Sprecherin Lauren Dohnalek voraussichtlich am Wochenende vom 13./14. Juli sowie am Wochenende vom 20./21. Juli. Der Bergisch Gladbacher Stadtsprecher Patrick Ortmanns: „Hier werden großräumige Umleitungskonzepte noch erarbeitet.“
Was passiert danach?
In den folgenden Phasen werden nacheinander zwei Behelfsbrücken gebaut. Dohnalek: „Die alte Brücke kann aus statischen Gründen nur als Ganzes abgebrochen werden. So sind insgesamt zwei Behelfsbrücken, eine je Fahrtrichtung, erforderlich. Die Errichtung der Behelfsbrücken erfolgt in zwei Schritten.
Nachdem die Unterstützungskonstruktion steht, wird parallel zur alten Brücke die erste Behelfsbrücke aufgebaut. Auf dieser fährt grundsätzlich der Verkehr in Richtung Olpe. Für die zweite Behelfsbrücke muss zunächst die alte Brücke abgebrochen werden, damit diese Behelfsbrücke für die Fahrtrichtung Köln eingehoben werden kann.“
Diese Arbeiten erforderten eine voraussichtlich eintägige Vollsperrung der A4 in beiden Fahrtrichtungen sowie die Sperrung der Fahrtrichtung Olpe von wenigen Tagen - so die Autobahn GmbH bereits vor einem Jahr. Der Bau der neuen Autobahnbrücke erfolge in zwei Hälften, so dass die Behelfsbrücken nacheinander zurückgebaut werden könnten.
Gibt es 2024 weitere Sperrungen?
Nein, erst später wieder. Autobahn-Sprecherin Dohnalek: „Für 2024 sind keine weiteren Sperrungen vorgesehen, erst voraussichtlich ab 2025 für den Bau der Behelfsbrücken.“ Insgesamt hat die Autobahn GmbH die Dauer der Arbeiten auf vier Jahre beziffert und diese Angaben bisher auch nicht geändert. Dann sollte im Frühjahr 2028 alles fertig sein.
Was kostet das Projekt?
Hierzu hat sich die Autobahn GmbH bisher nicht verbindlich geäußert. Als Willi Kolks, Leiter der für die Planungen verantwortlichen Außenstelle Köln der Autobahn GmbH des Bundes, im Mai 2023 im Verkehrsausschuss des Kreistages referierte, nannte er die „aus der Hüfte geschossene“ und damit recht unverbindliche Kostenangabe von zehn Millionen Euro. Indes dürften die Kosten wohl sowohl Pendler als auch Anlieger eher wenig beschäftigen angesichts des Lärms, der Abgase und der Warterei im Stau – wie das eben so ist mit Baustellen. Aber wie das eben auch so ist: Danach ist hoffentlich erst mal für lange Zeit Ruhe.
Nachtbaustelle auf der A3 in Rösrath
Im Schatten der Brückenbaustelle an der A4 stehen die Arbeiten an der anderen durch den Süden von Rhein-Berg führenden Autobahn, der A3. Zwischen Köln-Heumar und Bad Honnef erneuert die Autobahn GmbH schon seit dem Jahre 2014 rund 41 Kilometer Piste komplett; 20 Brücken wurden oder werden komplett erneuert, 20 weitere teilerneuert oder verstärkt, die übrigen fünf instand gesetzt.
Auf Rösrather Stadtgebiet werden laut Autobahn GmbH die „Arbeiten zur grundhaften Erneuerung nicht vor 2025 starten“, dabei gibt es dann auch besseren Lärmschutz (Wände und Flüsterasphalt). Eine kleinere Baustelle gibt es dennoch jetzt schon: Donnerstagnacht (29.2./1.3.) von 20 bis 5 Uhr steht den Verkehrsteilnehmenden auf der A3 in Fahrtrichtung Oberhausen zwischen den Anschlussstellen Rösrath und Königsforst nur eine von drei Fahrspuren zur Verfügung. Die Autobahn GmbH repariert Schäden an der Fahrbahn. (sb)