Schnäppchen auf dem Immobilienmarkt in der Region sind kaum zu finden. Es gibt aber auch noch gute Bedingungen für den Kauf von Eigentumswohnungen aus dem Bestand.
ImmobilienWo sich das Kaufen in der Region lohnt

Leicht gesunkene Wohnungspreise und steigende Mieten, machen das Kaufen wieder attraktiver.
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Besonders attraktiv sind Bedingungen nach dem aktuellen Wohnatlas der Postbank im Rhein-Erft-Kreis. Der kommt sogar deutschlandweit auf Platz 11 der Gebietskörperschaften mit niedrigen Kaufpreisen im Verhältnis zur ortsüblichen Nettokaltmiete.
Für den Rhein-Erft-Kreis hat das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) im Auftrag der Postbank einen sogenannten Vervielfältiger von 23,3 ermittelt. Der Wert gibt an, wie vielen Jahresnettokaltmieten der Kaufpreis im Jahr 2024 entsprach. Der Vervielfältiger ist im Vergleich zum Jahr 2023 um 1,7 Punkte gesunken. Die Kaufpreise haben sich ermäßigt, während die Mieten geklettert sind.
Steigende Mieten machen den Wohnungskauf attraktiver
Das Phänomen ist öfter zu beobachten. In 363 von 400 Gebieten in Deutschland vergünstigte sich der Immobilienkauf gegenüber der Mietzahlung. Im Schnitt kosteten die Eigentumswohnung 0,7 Prozent weniger, während die Mieten um 5,1 Prozent anzogen. Für einen Immobilienkauf im Rhein-Erft-Kreis spricht aber auch, dass hier laut dem HWWI eine deutliche Wertsteigerung zu erwarten ist. Die Forscher gehen von einem inflationsbereinigten Zuwachs von 1,0 Prozent pro Jahr bis 2035 aus.
Die besten Investitionsbedingungen gibt es nach der Studie in Worms mit einem Vervielfältiger von 20,9 und einem erwarteten Wertzuwachs von 0,8 Prozent pro Jahr bis 2035. Auch auf den beiden folgenden Plätzen liegen mit Ludwigshafen und Frankenthal Kommunen in Rheinland-Pfalz. „Je niedriger der regionale Vervielfältiger und je höher die prognostizierte Preisentwicklung ausfällt, desto größer sind die Renditechancen einer Immobilieninvestition“, fasst Manuel Beermann von dem Institut das Prinzip zusammen. Für Selbstnutzerinnen und Selbstnutzer bedeutet das, dass sich eine Investition gegenüber dem Wohnen zur Miete vergleichsweise schnell rentieren könnte.
Besonders teuer ist der Wohnungskauf an der Küsten
An der deutschen Nord- und Ostseeküste sieht das anders aus. Wer etwa auf den Ferieninseln Amrum, Föhr und Sylt Wohneigentum erwerben will, muss aktuell 70,3 Jahresnettokaltmieten für den Kauf aufbringen, im Alpenraum liegt der Vervielfältiger im Schnitt bei 33,1, der Wert für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen beträgt 39,2.
Da ist der Kauf von gebrauchten Eigentumswohnungen in der Region lukrativer. In Leverkusen beträgt der Vervielfältiger 23,7, das Kaufpreiswachstum 0,69 Prozent. Die Werte für den Rheinische-Bergischen Kreis lauten 24,6 für den Vervielfältiger und für das Kaufpreiswachstum bis 2035 noch 0,65 Prozent. Die Studie räumt einer Immobilieninvestition in beiden Gebietskörperschaften fast die gleichen Chancen ein wie im Rhein-Erft-Kreis.
In Köln sind Wohnungen relativ teuer
Etwas schlechter sieht es in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis aus, die auf Werte von 25,8 beziehungsweise 0,87 Prozent kommen und auf 26,3 und 1,0 Prozent. Noch niedriger beurteilt die Studie die Chancen für ein Immobilieninvestment im Oberbergischen Kreis und in Euskirchen. Beide Kreise haben die niedrigsten Vervielfacher in der Region mit jeweils 22,1. Allerdings erwartet die Studie in beiden Kreisen nur einen sehr geringen Wertzuwachs von 0,08 Prozent im Oberbergischen und von 0,19 Prozent pro Jahr bis 2035 in Euskirchen. Den höchsten Vervielfacher hat Köln mit 27,9 Punkten. Das dämpft die Chancen des Investments ebenso wie das erwartete jährliche realen Kaufpreiswachstum bis 2035 von 0,35 Prozent.