AboAbonnieren

UnternehmenWeniger Risikokapital für Start-ups in NRW

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Frauen arbeiten in einem Coworking-Space.

Zwei Frauen arbeiten in einem Coworking-Space.

Insgesamt konnten sich die Jungunternehmen in NRW zwischen Januar und Juni 169 Millionen Euro an Risikokapital sichern - rund 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Start-up-Szene in Nordrhein-Westfalen hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen kräftigen Dämpfer bekommen. Insgesamt konnten sich die Jungunternehmen im bevölkerungsreichsten Bundesland zwischen Januar und Juni 169 Millionen Euro an Risikokapital sichern - rund 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das aktuelle „Startup-Barometer“ der Unternehmensberatung EY ergab. Nordrhein-Westfalen lag damit bei der Risikofinanzierung von Start-ups hinter Spitzenreiter Berlin, Bayern und Hamburg, aber vor Baden-Württemberg und Hessen.

Bundesweit hat sich die Risikokapitalsumme, die in Start-ups floss, der Studie zufolge sogar halbiert - von gut 6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022 auf gut 3 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

Aktuell schwieriges Finanzierungsumfeld

Hotspot der deutschen Start-up-Szene war weiterhin Berlin, wo in den ersten sechs Monaten insgesamt 1,4 Milliarden Euro an Risikokapital in Jungunternehmen investiert wurden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Finanzierungsvolumen in der Hauptstadt damit allerdings mehr als halbiert. In Bayern wurden 851 Millionen Euro an Risikokapital in Start-ups investiert, in Hamburg 281 Millionen Euro.

Der EY-Experte Thomas Prüver betonte, die großen geopolitischen Risiken, der hohe Inflationsdruck, das hohe Zinsniveau und die schwache Konjunkturentwicklung hätten zu einem schwierigen Finanzierungsumfeld für Start-ups geführt. Berlin habe als Metropole von Weltrang weiter deutliche Vorteile. Doch zeige sich, dass auch Jungunternehmen in anderen deutschen Großstädten und Regionen punkten könnten. Denn die Rückgänge bei den Finanzierungen seien dort geringer als in der Hauptstadt. (dpa)