Pakete mit Spielzeug und Büchern hat DHL gerade millionenfach transportiert. Dazu Schiffcontainer mit Maschinen- oder Autoteilen. Einige Transporte fielen 2024 aus dem Rahmen.
Geier und GeigenWelche ungewöhnlichen Sendungen DHL zustellte
Die Schimpansen-Dame „Chocolat“ hat ein neues Zuhause in Südwestengland in die Grafschaft Dorset gefunden. Zur Auffangstation „Monkey World“ für Affen gelangte das teilweise gelähmte Tier im August dieses Jahres mit DHL. Chocolat hatte den illegalen Handel mit Buschfleisch in der Republik Kongo überlebt und war 2001 als Säugling gerettet worden.
Wilderer hatten damals ihre Mutter getötet und Chocolat durch Schrotkugeln verletzt. Seither ist sie an einer Hand und einem Fuß gelähmt. Von Wilderern verletzte Schimpansin wohnt jetzt in England. Ihre ursprüngliche Retterin hatte sie in Kenia zwanzig Jahre lang in Obhut genommen. Dann brauchte Chocolat allerdings einen Platz in einer spezialisierten Einrichtung. Die Reise begann mit einem Flug von Nairobi zum britischen Flughafen East Midlands. Anschließend ging es auf dem Landweg weiter nach Dorset. Eine maßgeschneiderte Box sorgte für ihre Sicherheit und war mit Obst und Süßkartoffeln ausgestattet.
Tierexperten begleiteten die Schimpansin während des gesamten Transports und stellten sicher, dass sie wohlbehalten ankam. In ihrem neuen Zuhause lernte sie sechs andere Schimpansen kennen – eine Familie, wie Chocolat sie seit ihrer Zeit in der Wildnis nicht kannte.
Ebenfalls im August reisten 130 berühmte Requisiten von James Bond von Tschechien nach Österreich. Unter anderem 27 Autos wie der Aston Martin DB5, der allein in acht Filmen einen Austritt hatte von „Goldfinger“ im Jahre 1964 bis zu „Keine Zeit zu sterben“ 2021. Auch acht Motorräder oder ein acht Meter langes Schneemobil, mit dem der Agent sich eine Verfolgungsjagd durch eine Eislandschaft lieferte, waren dabei sowie der Hubschrauber, den Bond in „Spectre“ zerstörte, sowie Bonds Führerschein.
22 LKW sorgen für den Uuzug einer James-Bond-Ausstellung
22 Lkw, darunter Autotransporter mit hydraulischen Hebebühnen, brachten die Prager Ausstellung „Bond in Motion“ zum 330 km entfernten „007 Action“-Event nach Wien.
Eine Herausforderung stellten auch 60 wertvolle Instrumente dar. Sie reisten für die Japan-Tournee des London Philharmonic Orchestra im September über 9500 Kilometer zur Hamamatsu Act City Concert Hall. Kontrabässe, Celli und Co. brauchten auf Luft- und Landweg eine Temperatur von durchgehend zwischen 17 und 21 Grad Celsius, damit sich die Holzinstrumente nicht verzogen und keine Risse bekamen. Spezielle Boxen dämpften Stöße und Erschütterungen. Und das auch auf der Fahrt zu den weiteren Auftrittsorten Nagoya, Osaka und Tokio.
Einen Rekord brach gleich zu Jahresbeginn ein Tiertransport. 163 Kap- und Weißrückengeier zogen von einem Reservat bei Pretoria in Südafrika ins „Shamwari“-Wildschutzgebiet am Ostkap um. Hier können die bedrohten Tiere jetzt laut DHL ungestört brüten. Der Transport über mehr als 1000 Kilometer war die bislang größte Geierumsiedlung.
Gemeinnützigen Organisationen halfen und sorgten dafür, dass die 18-stündige Reise für die seltenen Vögel so stressfrei wie möglich verlief. Eingesetzt wurden zwei 34-Tonner sowie fünf Begleit- und Sicherheitsfahrzeuge ein. 50 Freiwillige halfen mit und luden alle Geier innerhalb von drei Stunden auf die Fahrzeuge.
Eine Kinderklinik geht auf Reisen
Im Februar transportierte DHL die weltweit erste mobile Herzklinik von Bremen nach El Salvador. Die von der Hilfsorganisation Kinderherzen entwickelte Klinik ermöglicht lebensrettende chirurgische Eingriffe für Kinder mit angeborenem Herzfehler dort, wo darauf spezialisierte Einrichtungen fehlen. Der Transport umfasste elf Container auf dem See- und Landweg. Nach einem zweiwöchigen Aufbau behandelten Herzchirurgen aus verschiedenen Ländern die Patientinnen und Patienten kostenlos. Die Klinik blieb bis Mai 2024 in El Salvador, danach transportierte DHL sie weiter nach Burundi in Ostafrika.