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Verlag Bastei LübbeCommunity-Modelle erobern den Büchermarkt

Lesezeit 3 Minuten
Bastei Lübbe Verlag AG.

Der Verlag Bastei Lübbe präsentierte positive Zahlen für das Geschäftsjahr 2023/24.

Der Verlag Bastei Lübbe präsentierte die Bilanz für das Geschäftsjahr 2023/24 und überzeugt Anleger mit positiven Zahlen. Der Umsatz stieg um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 110 Millionen Euro.

„Wir haben Wachstum in all unseren Geschäftsbereichen zu verzeichnen. Das ist überaus erfreulich“, verkündete Soheil Dastyari, Vorstandsvorsitzender der Bastei Lübbe AG, am Dienstag bei der Bilanzpräsentation in Köln. Unterstrichen wurde diese positive Stimmung beim Verlagsvorstand durch die vorgelegten Unternehmenszahlen: eine Umsatzsteigerung gegenüber dem letzten Jahr 2022/23 von über zehn Prozent auf 110,3 Millionen Euro, ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 14 Millionen Euro (Vorjahr: 7,2 Millionen Euro); zudem stieg die Eigenkapitalquote (zum 31. März 2024) auf 59,2 Prozent.

Dastyari betonte am Dienstagvormittag, dass man sich „sehr bestätigt fühlt bei dem Weg, der in den vergangenen Jahren eingeschlagen wurde“. Aus dem konsequent verfolgten Community-Prinzip mit den Leserinnen und Lesern resultieren sowohl direkte Buchverkäufe als auch Geschäft über digitale Shops, die neu ins Leben gerufen wurden. Dastyari spielte dabei auf den neu gegründeten Online-Shop „humble but bold“, über den papiernahe Produkte wie zum Beispiel Kalender oder Postkarten von Buch-Influencern verkauft werden. Im letzten Jahr habe man damit rund zwei Millionen Umsatz gemacht, hob der Vorstandsvorsitzende heraus. Die guten Ergebnisse garantieren, so Dastyari weiter, dass der börsennotierte Verlag zum vierten Mal in Folge eine Dividende an die Anteilseigner ausschütten könne.

Programm-Vorstand Simon Decot stellte heraus, dass mittlerweile über 160.000 Menschen der Community-Verlagsteil LYX in den verschiedenen Social-Media-Kanälen folgen – Tendenz steigend. Zudem sei bei dem im letzten Jahr vom Bund eingeführten Kulturpass für 18-Jährige LYX die Nummer eins gewesen, was die Einlösung von Kulturangeboten angehe. Die Community-Verlagsteile wie LYX oder ONE würden Stand jetzt 35 Prozent des Umsatzes generieren, betonten Decot sowie Dastyari.

Verlag smarticular an Gründer zurückveräußert

Bei aller Euphorie gab der Vorstand zu, dass man mit den Umstrukturierungsmaßnahmen beim 2020 erworbenen smarticular-Verlag nicht erfolgreich war. „Das muss man sich dann auch mal eingestehen und daraus die richtigen Konsequenzen ziehen“, so Dastyari. Der seit September letzten Jahres neu hinzugekommene Finanzvorstand Mathis Gerkensmeyer führte aus, dass smarticular – nach eigenen Angaben – für den Bastei-Lübbe-Verlag zu günstigen Konditionen an die Gründer zurückveräußert wurde. Dennoch habe der Verkauf dazu geführt, dass in 2023/24 die immateriellen Vermögenswerte mit rund einer Millionen Euro sich gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert haben (rund 2,4 Millionen Euro).

Gerkensmeyer ging auch auf die positiven Entwicklungen bei den Herstellungskosten ein. Insbesondere bei den Romanheften, aber auch bei den Büchern, haben die gegenüber dem vergangenen Jahr relevant gesunkenen Papierpreise den Umsatz weiter ansteigen lassen. Weitere Wachstumstreiber neben den Community-Verlagen seien zudem die höheren Durchschnittsbuchpreise und die bereits angesprochene größere Breite der Einnahmefelder im Verlag gewesen, zeigte sich Gerkensmeyer ebenso zuversichtlich wie die übrigen Vorstandsmitglieder.

Auf die von einem Anteilseigner gestellte Frage, ob der Verlag überlege, den 20-prozentigen Anteil beim Online-Händler „Räder“ im Wert von rund 15 Millionen Euro zu verkaufen, antwortete der Vorstand ausweichend: Es gäbe aktuell keine Veranlassung dazu, da man die Entwicklung bei Räder positiv sehe. Dennoch könnte ein Verkauf der Anteile zukünftig ein Thema werden.


Bilanz-Zahlen

Der Verlag Bastei Lübbe AG hat seine Zahlen für das Bilanzjahr 2023/24 veröffentlicht: Umsatz: 110,3 Mio. Euro (plus 10,3 Prozent); EBIT: 14 Mio. Euro (Vorjahr: 7,2 Mio.); Dividendenvorschlag: 30 Cent pro Aktie; Cashflow: 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: 10,4 Mio.); Eigenkapitalquote: 59,2 Prozent (Vorjahr: 51 Prozent); Aktienkurs (Jahresabschluss): 6,45 Euro (Vorjahr: 4,61 Euro); Mitarbeiter: 323 (Vorjahr 321).