Verhaltenskodex für IHK-WahlPräsident Werner Görg schlägt Fairness-Abkommen vor

Vorstoß: Der IHK-Präsident Werner Görg will einen fairen Wahlkampf.
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Vor den Vertreterwahlen bei der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) hat IHK-Präsident Werner Görg den Abschluss eines Fairness-Abkommens angeregt. Bei den Wahlen vom 1. Oktober bis zum 5. November zur Vollversammlung, die die IHK „Parlament der Wirtschaft“ nennt, sollten die Kandidatinnen und Kandidaten unterschiedliche Positionen deutlich machen. Das demokratische Verständnis sollten sie aber „offen und transparent durch Fairness“ zeigen.
Gemeinsam für einen offenen und transparenten Wahlkampf
In einem Schreiben an die Kandidaten betont Görg, dass er und weitere sieben Kandidaten aus dem amtierenden Präsidium die Überzeugung teilten, dass sie gemeinsam für einen offenen und transparenten Wahlkampf stehen möchten. Sie verpflichten sich freiwillig auf den Kodex, der der Vollversammlung bei seiner nächsten Sitzung vorgelegt werden soll.
Veröffentlicht ist er auch im Internet. Das Impressum weist Görg als Verantwortlichen aus, der hier aber nicht als IHK-Präsident zeichnet, sondern als Geschäftsführer der Roland Partner Beteiligungsverwaltung.
Jeder habe das Recht, aus dieser Wahl ohne jegliche persönliche Beschädigung hervorzugehen, heißt es etwa in dem Kodex. Wer sich ihn zu eigen macht, verpflichtet sich, „einen fairen Wahlkampf für mich und meine Überzeugungen zu führen und keinen der anderen Kandidatinnen und Kandidaten persönlich anzugreifen, zu verunglimpfen, wahrheitswidrige Aussagen oder unbewiesene Behauptungen oder Unterstellungen über sie
Auch sollen die Kandidaten ihre Überzeugungen und Vorstellungen von der IHK Köln offen darstellen und manipulative und verdeckte Aktivitäten unterlassen. Und bisherige ehrenamtliche Tätigkeiten dürften dargestellt und bewertet werden, nicht aber dazu genutzt werden, sich in der öffentlichen Darstellung Vorteile zu verschaffen.
zu äußern oder zu verbreiten“.
Womöglich erwartet Görg einen „Wahlkampf mit härteren Bandagen“
Eigentlich Selbstverständlichkeiten. Überraschender als der Inhalt des Kodex ist, dass er überhaupt für notwendig erachtet wird. Zur Wahl treten schließlich gestandene Unternehmerinnen und Unternehmer an. Auch waren Wahlen zur Vollversammlung zur IHK bislang eher nicht von harten Wahlkämpfen begleitet. Im Gegenteil: Ein Werben um Stimmen wurde von einer breiten Öffentlichkeit kaum bemerkt. Und auch innerhalb der Kammer haben Wahlkämpfe eher begrenzt mobilisiert, wie eine Wahlbeteiligung von 8,17 Prozent im Jahr 2014 gezeigt hat.
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Möglicherweise erwartet Görg, der 2015 im zweiten Wahlgang Präsident wurde, in diesem Jahr einen Wahlkampf mit härteren Bandagen. Geht es doch letztlich auch um umstrittene Themen wie die Zukunft des Kammergebäudes in der Kölner Innenstadt.
Um die 92 Sitze in der Vollversammlung bewerben sich 173 Kandidaten. Darunter ist eine „Sammelbewegung“, wie Hermann Hollmann, der Wahlleiter, in der letzten Vollversammlung erklärte. 48 Kandidaten hätten auf ihrem Profilbild eine gemeinsame Internetadresse angegeben. Hier werben sie für ihre Position.