Teures TankenADAC-Studie zeigt „Spritpreis-Wahnsinn an der Autobahn“

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Das kann richtig teuer werden ein Tankstopp an einer Autobahn-Raststätte.

Der ADAC hat die Kraftstoffpreise an deutschen Autobahntankstellen mit den nächstgelegenen Tankstellen neben der Autobahn verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig.

Wer zum Tanken eine Autobahntankstelle in NRW ansteuert, muss besonders tief in die Tasche greifen. Super E 10 und Diesel waren laut ADAC hier im Schnitt mehr als 43 Cent teurer als an den nächstgelegenen Tankstationen abseits der Fernstraße. Bundesweit mussten Autofahrer für Super E 10 im Mittel gut 39 Cent mehr bezahlen, beim Diesel 38 Cent mehr je Liter.

Tanken in NRW ist besonders teuer

Der ADAC hat die Kraftstoffpreise an 40 deutschen Autobahntankstellen (fünf in NRW) zeitgleich mit den Spritpreisen der jeweils nächstgelegenen Tankstelle neben der Autobahn verglichen. Den bundesweit größten Preisunterschied dabei gab es auf der A 2 in Westfalen: An der Autobahntankstelle auf der Rastanlage Rhynern Süd bei Hamm mussten die Kunden 54,2 Cent je Liter Super E 10 mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Tankstation abseits der Autobahn. Diesel kostete an der Autobahntankstelle 49,7 Cent mehr. In Lichtendorf Nord an der A 1war Super E10 44,5 Cent teurer Diesel 42,6 Cent. Die Preisaufschläge in Aggertal Süd betrugen 46,0 Cent beziehungsweise 47,4 Cent bei Diesel. Und in Peppenhoven West an der A 61 kostete Super E10 44,0 Cent mehr, Diesel 46,8 Cent mehr.

Der maximale Preisaufschlag war allerdings etwas geringer als noch im Vorjahr. Spitzenreiter 2023 war die Autobahntankstelle auf der Rastanlage „Hunsrück West“ (A61) in Rheinland-Pfalz. Bei einen Tankstopp musste man hier für einen Liter Super E10 knapp 70 Cent mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Tankstation abseits der Autobahn, für Diesel rund 56 Cent mehr. „Der Spritpreis-Wahnsinn an der Autobahn geht weiter. Diese Horror-Preise sind mit nichts zu rechtfertigen“, sagte der ADAC Verkehrsexperte Roman Suthold. Die Mineralölindustrie nutze die Spielräume in der Preisgestaltung zu Lasten der Verbraucher schamlos aus.

Verbraucher sollten einen Bogen um die Autobahntankstellen machen und die ungerechtfertigt hohen Preise konsequent umgehen.
Roman Suthold, ADAC-Experte

Ein gewisser Preisaufschlag direkt an der Autobahn sei mit Blick auf den 24-Stunden-Service und die höheren Kosten in Ordnung, aber Aufschläge von teilweise mehr als 40 Cent pro Liter seien völlig inakzeptabel. „Verbraucher sollten einen Bogen um die Autobahntankstellen machen und die ungerechtfertigt hohen Preise konsequent umgehen“, rät Suthold. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung zahlten die Fahrer von Benzinern laut ADAC Stichprobe an der ersten Tankstelle nach der nächsten Ausfahrt durchschnittlich knapp 20 Euro weniger. Bei Diesel betrug die Ersparnis fast 19 Euro. In NRW lag die Ersparnis im Schnitt sogar bei 21,65 Euro beziehungsweise 21,60 Euro.

Unterdessen deutet sich nach wochenlanger Talfahrt bei den Spritpreisen eine Trendwende an. Benzin ist im Wochenvergleich um einen Cent teurer geworden, so der ADAC am Mittwoch. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete ein Liter Super E10 demnach 1,778 Euro. Diesel verteuerte sich ebenfalls um einen Cent auf 1,672 Euro pro Liter. Hier war es allerdings bereits der zweite Anstieg auf Wochensicht.

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