Die Sparkasse Köln Bonn zeigt sich mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden. Dass die Ergebnisse des Ausnahmejahres 2023 nicht erreicht wurden, hatte das Institut erwartet.
Weniger als im Vorjahr, trotzdem zufriedenSparkasse Köln Bonn erzielt ordentliches Ergebnis für 2024

Die Zentrale der Sparkasse Köln Bonn am Rudolfplatz wird derzeit kräftig umgebaut.
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„Das Ergebnis war ordentlich in einem Jahr der Verwerfungen“, sagte Vorstandschef Ulrich Voigt bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen am Donnerstag. Cathrin Dauven, stellvertretendes Vorstandsmitglied und zuständig für Finanzen, ergänzte, das Betriebsergebnis sei höher als geplant. So sei sie zufrieden.
Die Bilanzsumme stieg leicht auf 28,1 Milliarden Euro. Damit rückt die Sparkasse näher an die Schwelle von 30 Milliarden heran, ab der sie von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigt wird. Voigt erwartet das für das Jahr 2029. Die Vorbereitungen dafür liefen. Eine EZB-Aufsicht ist aufwändiger und teurer.
Kunden setzen auf kurzfristige Anlagen
Die Einlagen wuchsen auf 23,3 Milliarden. Die Sichteinlagen, also täglich verfügbares Geld, legten um 0,5 Milliarden auf 14,8 Milliarden zu. „Die Rahmenbedingungen verleiten die Kunden dazu, Reserven kurzfristig zur Verfügung zu halten“, sagte Dauven. Ebenfalls um 0,5 Milliarden legten Spar- und Termineinlagen zu. Dabei berate die Sparkasse durchaus über langfristige Anlagen in Wertpapiere. „Die Kunden halten aber eher ihr Pulver trocken“, sagte Dauven. Der Anstieg des Depotvolumens auf 20,2 (2023: 19,2) Milliarden sei auch auf Kursgewinne bei Aktien und Wertzuwächsen bei Investmentfonds zurückzuführen. In den Kundendepots liegen Investmentfonds und Vermögensverwaltungsprodukte im Wert von 9,7 (9,1) Milliarden und Aktien im Wert von 3,9 (3,9 Milliarden.
Der Kreditbestand erreichte mit 21,8 Milliarden fast das Niveau des Vorjahres. Der Firmenkunden-Bereich zeigte sich stabil bei 14,2 Milliarden. Unternehmen hielten sich dabei mit größeren Investitionen zurück angesichts der schwachen Konjunktur, fragiler Lieferketten und steigenden politischen Risiken durch Zölle und Handelsbarrieren, so Voigt. Privatkunden zögerten aber bei größeren Anschaffungen.
Mehr Baufinanzierungen in zweiter Jahreshälfte 2024
Bei Baufinanzierungen habe es eine Belebung in der zweiten Jahreshälfte gegeben, so Voigt. auch weil Verkäufer ihre Preisvorstellungen angepasst hätten, so Voigt. Im Bereich Bauträgerfinanzierungen würden dagegen Kredite getilgt, mangels neuen Projekten aber keine neuen nachgefragt. Das Neugeschäft stieg so um 110 Millionen auf 927 Millionen, sei aber unter den Erwartungen geblieben. Insgesamt legten die Neuzusagen im Kreditgeschäft von 2,1 Milliarden im Jahr 2023 auf 2,3 Milliarden zu.
Erhöht hat sich auch die Kreditvorsorge, und zwar auf 56,7 (38,0) Millionen. Dabei handelte es sich um Risikofälle, betonte Voigt. Also betrifft nur ein Teil davon abgeschriebene Kreditausfälle.
Zahl der Mitarbeitenden steigt
Die Sparkasse Köln Bonn erzielte einen Zinsüberschuss von 580,7 (614,5) Millionen und einen Provisionsüberschuss von 222,3 (212,9) Millionen. Auf der Provisionsseite machten sich gute Umsätze im Wertpapiergeschäft und Einnahmen aus dem Zahlungsverkehr bemerkbar, so Voigt.
Gestiegen sind auch Sachaufwand und Personalaufwand. Unter anderem Vorbereitungen auf die EZB-Regulierungen und eine neue Nachhaltigkeitsrichtlinie sowie eine IT-Sicherheitsrichtlinie und Aufwendungen für die Modernisierungen von Filialen ließen den Sachaufwand um sechs Prozent auf 205 Millionen klettern. Der Personalaufwand stieg wegen Tariferhöhungen, aber auch wegen Neueinstellungen. Ende des Jahres beschäftigte das 3543 (3474) Mitarbeitende.
Sparkasse stärkt die Reserven
Das operative Ergebnis des Instituts erreichte so 358,6 Millionen. Nach Abzug von Risikoergebnis und einer Stärkung der Reserven mit 110 Millionen bleiben ein Vorsteuerergebnis von 135,6 Millionen und ein Bilanzgewinn von 37,4 Millionen. Das Institut habe angemessen Risikovorsorge betreiben können, so Voigt: „Auf Basis einer gestärkten Eigenkapitalbasis sehen wir uns gut für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet.“ Die harte Kernkapitalquote steigt nach der Zuführung auf 14,2 (13,4) Prozent.
Im laufenden Jahr erwartet das Institut eine „zufriedenstellende Geschäftsentwicklung“ angesichts zunehmender Unsicherheiten sowie wirtschaftlichen und politischen Risikofaktoren.