Manche Elektronik ist im Internet billig zu haben – zu billig, könnte man meinen. Ein Teil davon entspricht nicht EU-Sicherheitskriterien.
Risikobehaftete ProdukteBundesnetzagentur nimmt Tausende gefährliche Elektronikartikel vom Markt
Ob Funksteckdosen, bei denen ein Stromschlag droht, fehlerhafte Stromsparboxen oder Spannungsumwandler namens Wechselrichter, die Funkdienste von Polizei und Feuerwehr stören: Illegale und gefährliche Elektroartikel sind im vergangenen Jahr in Deutschland im deutlich größeren Umfang zu kaufen gewesen als zuvor. 2023 habe man 8100 Gerätetypen vom Markt genommen, die eine Gesamtstückzahl von mehr als 73 Millionen hatten, teilte die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn mit. Im Jahr 2022 waren es 8200 Gerätetypen gewesen, mit einer Gesamtstückzahl von 16 Millionen. Häufig fehlen Herstellerangaben, die für den Verkauf in Deutschland nötig sind.
Bonner Behörde ermittelt Sicherheitsrisiko bei Elektrogeräten
„Der Trend unzulässiger und risikobehafteter Produkte aus Drittstaaten setzt sich fort“, erklärte Behördenpräsident Klaus Müller. In Zusammenarbeit mit Betreibern von Online-Plattformen sei es gelungen, den Internet-Verkauf von Millionen Produkte zu stoppen. „So schützen wir Verbraucherinnen und Verbraucher vor unzulässigen Produkten.“
Ein Grund für den Anstieg wurde nicht genannt. Die Zahlen schwanken, 2021 wurden 1936 Angebote mit einer Stückzahl von insgesamt 21 Millionen beseitigt. Die unterschiedlichen Werte gehen auch darauf zurück, dass in manchen Jahren Elektronikartikel auffallen, die in einer großen Stückzahl auf Lager liegen, und es in anderen Jahren Produkte sind mit nur relativ geringen Verkaufsvolumina.
Um das Problem in den Griff zu bekommen und das Risiko durch gefährliche Produkte für Verbraucher zu minimieren, arbeitet die Bundesnetzagentur Hand in Hand mit dem Zoll. Dieser meldete der Bonner Behörde im vergangenen Jahr 5116 Warensendungen, von denen 92 Prozent nach Prüfung keine Freigabe erhielten. 2022 waren 4800 Warensendungen gemeldet worden, von denen bei 91 Prozent die Weitergabe verweigert wurde. (dpa)