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ProzessDer Ton kippte bei Oppenheim

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Die ehemaligen Sal. Oppenheim-Banker Friedrich Carl Janssen (l), Matthias Graf von Krockow (4.v.l.), Dieter Pfundt (rechts, dahinter), Christopher von Oppenheim (3.v.r.) und der Immobilienmanager Josef Esch (r) stehen am 05.05.2014 in Köln im Saal des Landgerichts.

Köln – Ende 2008 und erst recht im Verlauf des Jahres 2009 kippte die Stimmung im Aufsichtsrat von Sal. Oppenheim. Das schilderte am Mittwoch Manfred Uthoff, Mitglied des Geschäftsführungsausschusses der Luxemburger Holding der Privatbank und Aufsichtsratsmitglied der Kölner Privatbank im Untreueprozess gegen die Ex-Führung und den Immobilienentwickler Josef Esch.

Der Ton sei kühler geworden, sachlicher und die Einheitlichkeit sei weg gewesen, so Uthoff. Ende 2008 drückte Aufsichtsratschef Georg von Ullmann sein "Befremden" über hohe Verluste im Handelsgeschäfts aus.

Bei Arcandor habe man noch auf Staatshilfen gehofft. Die Hoffnung zerschlug sich im Mai 2009 und damit war klar, dass Kredite, die Beteiligung von gut 28 Prozent an Arcandor sowie Anteile an Immobilien abgewertet werden mussten. Und im Oktober 2009, da war Arcandor pleite, nannte Ullmann laut der Protokolle Ergebnis der Bank und Ausblick erschreckend.

Zuvor hatte Karsten Loges, Leiter der Arcandor-Finanzen, geschildert, dass der Handelskonzern im September 2008 dringend frisches Geld brauchte. Mails legten nahe, dass damals die "Hütte brannte", so ein Anwalt, und Loges bestätigte das. (raz)