Fluggäste müssen sich am Donnerstag auf Flugausfälle und Verspätungen gefasst machen. Grund ist ein Warnstreik der Luftsicherheitskräfte auch in Köln/Bonn und Düsseldorf, zu dem Verdi am Dienstag aufgerufen hat.
Luftsicherheitskräfte streikenAm Donnerstag drohen auch in Köln/Bonn viele Flugausfälle
Eine härtere Gangart in der Tarifauseinandersetzung bei den Luftsicherheitskräften hatte Verdi bereits angekündigt. „Jetzt müssen die Beschäftigten aktiv werden“, heißt es auf der Verdi-Seite Luftsicherheit-NRW, nachdem es in drei Verhandlungsrunden bislang keine Einigung gegeben hatte. „Wir werden für unsere Forderungen kämpfen!“
Die Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart sollen am Donnerstag ganztägig streiken. Sie sind in der Fluggastkontrolle, der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen tätig.
Verhandlungen für 25.000 Beschäftigte
Verhandlungen zur Entgeltrunde für die insgesamt 25.000 Luftsicherheitsfachkräfte und Servicebeschäftigte am 25. und 26. Januar in Berlin hatten laut Verdi keine Fortschritte gebracht. Vielmehr habe der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) von Verdi bis zum 29. Februar eine gemeinsame Beratung von Eckpunkten für ein Schlichtungsverfahren verlangt. Ohne diese Eckpunkte gebe es kein Angebot zur Lohnerhöhung. Eine angebotene Entgelterhöhung von vier Prozent für das laufende Jahr und drei Prozent für 2025 bei einer Laufzeit von 24 Monaten stehe unter dem Vorbehalt, dass Eckpunkte zur Schlichtung beraten würden, so Verdi.
Verdi weist auf der Internetseite Luftsicherheit-NRW darauf hin, dass ein Schlichtungsspruch nicht zwingend einen Arbeitskampf beende, weil er für die Tarifparteien nicht verbindlich sei. Die Gewerkschaft verlangt Stundenlohnerhöhungen von 2,80 Euro für alle Lohngruppen bei einer Laufzeit von 12 Monaten. So solle der Kaufkraftverlust ausgeglichen werden. Auch verlangt Verdi bei der Bezahlung von Mehrarbeit einen Zuschlag von 30 Prozent auch für Teilzeitbeschäftigte. In dieser Frage bewege sich der Arbeitgeber faktisch nicht. Teilzeitbeschäftigte sollten vielmehr weitere Stunden über ihre arbeitsvertragliche Arbeitszeit hinaus ohne Zuschläge leisten. Das nennt Verdi „völlig inakzeptabel“.
Ohne Sicherheitskräfte kein Flugbetrieb
Bislang war die Beteiligung an den Warnstreiks in der Luftsicherheit sehr hoch. Und ohne die Beschäftigten an den Kontrollen für Passagiere, Gepäck und des Personals an Flughäfen ist kein Betrieb der Sicherheitsbereiche an den Flughäfen möglich.
Zuletzt war es im Februar und März vergangenen Jahres zu Warnstreiks auch in der Luftsicherheit gekommen. Damals ging es um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, die in den vergangenen Jahren deutliche Lohnsteigerungen durchgesetzt hatten. Weil gleichzeitig im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst etwa auch die Bodendienste gestreikt hatten, war der Flugverkehr an den Streiktagen in Köln/Bonn nahezu zum Erliegen gekommen. Weitere Gespräche sind für den 6. und 7. Februar geplant.