Nach WarnstreikVerdi erwartet höheres Angebot von der Lufthansa
Berlin/Frankfurt – Nach dem flächendeckenden Warnstreik bei der Lufthansa erwartet die Gewerkschaft Verdi vom Unternehmen ein „abschlussfähiges Angebot“ für die rund 20 000 Bodenbeschäftigten.
Es liege an den Arbeitgebern, den Tarifkonflikt bei der am Mittwoch (3. August) startenden Verhandlungsrunde zu beenden, erklärte die Verdi-Vizevorsitzende und Verhandlungsführerin Christine Behle am Dienstag. Laut einer Mitteilung sagte sie: „Ein Ergebnis in dieser Runde ist entscheidend, um weitere Warnstreiks zu verhindern.“ Diese könnten sonst in der Hauptreisezeit stattfinden, sagte sie dem „Handelsblatt“. Die Beschäftigten stünden wegen des Personalmangels und der hohen Inflation immer mehr unter Druck, erklärte Behle. „Sie brauchen dringend mehr Geld, und sie brauchen Entlastung - für sich selber und für die Passagiere.“
Tarifverhandlungen dauern an
Verdi hatte am vergangenen Mittwoch mit einem Warnstreik nahezu das komplette Lufthansa-Flugprogramm lahmgelegt, so dass rund 134 000 Fluggäste ihre Pläne ändern mussten. Mehr als 1000 Flüge waren streikbedingt ausgefallen. Zuvor war bislang in zwei Runden verhandelt worden. Die dritte Runde ist für zwei Tage in Frankfurt angesetzt.
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Die Gewerkschaft verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, woraus sich in den unteren Gehaltsgruppen höhere Steigerungen ergeben würden. Zudem sollen die Mindeststundenlöhne auf mindestens 13 Euro steigen und später einen tariflich fest vereinbarten Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn haben. Dieser steigt zum 1. Oktober dieses Jahres auf 12 Euro.
Der Konzern hatte bei einer Laufzeit von 18 Monaten eine zweistufige Erhöhung der Grundvergütung um zusammen 250 Euro angeboten. Daraus ergäben sich für Vergütungsgruppen bis 3000 Euro brutto zweistellige Zuwachsraten, hatte das Unternehmen vorgerechnet. Zudem sollte es ab Juli 2023 für alle zwei Prozent mehr Geld geben, falls der Konzern wieder Gewinne macht. Diese Koppelung an das Konzernergebnis lehnt Verdi ebenfalls ab. (dpa)