Der Konzern leidet unter der schwachen Konjunktur, zudem gibt es Spekulationen über ein Übernahmeinteresse aus Abu Dhabi.
Leverkusener KunststoffkonzernHartes Umfeld für Covestro – Aktie verliert
Ein verhaltener Ausblick hat die Aktie von Covestro am Dienstag nur um 0,9 Prozent gedrückt. Dabei hatte sie lange Zeit in einem schwächeren Markt sogar im Plus gelegen, um bei 48,38 Euro aus dem Handel zu gehen. Der Leverkusener Kunststoffkonzern hatte die Märkte zuvor darauf hingewiesen, dass er unter der schwachen Konjunktur leide. Auch gibt es noch Spekulationen über ein Übernahmeinteresse des staatlichen Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil (Adnoc), der angeblich bereits ist, 57 Euro pro Covestro-Aktie zu zahlen.
„Das zweite Quartal ist unseren Erwartungen entsprechend verlaufen, aber wir befinden uns nach wie vor in einem konjunkturell herausfordernden Umfeld“, sagt Finanzvorstand Thomas Toepfer. Für den weiteren Jahresverlauf gehe der Konzern augenblicklich weiterhin nicht von einer wirtschaftlichen Erholung aus.
Wegen niedrigerer Verkaufspreise und eines geringeren Absatzes verringerte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um 29,6 Prozent auf 385 Millionen. Dennoch habe der Konzern seine Ziele erreicht, so der Vorstandschef Markus Steilemann.
Beim Massengeschäft im Segment Performance Materials sank der Umsatz um 27,3 Prozent auf 1,8 Milliarden. Das operative Ergebnis ging um 17,7 Prozent auf 302 Millionen zurück. Dagegen stieg das Ergebnis im Segment Solutions & Specialties trotz eines Umsatzrückgangs auf 221 Millionen.
Der Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres verringerte sich um 20,5 Prozent auf 7,5 Milliarden, das Ebitda auf Konzernebene um 50,4 Prozent auf 671 Millionen.
Für das Gesamtjahr erwartet Covestro ein Ebitda zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden, wegen des schwachen Umfelds jetzt allerdings in der unteren Hälfte des Korridors. (raz)