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Kommentar zu RTL-StellenabbauKöln kommt vergleichsweise glimpflich davon

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Fahnen des Fernsehsenders RTL stehen auf dem Platz vor dem Firmengebäude.

Fahnen des Fernsehsenders RTL stehen auf dem Platz vor dem Firmengebäude.

Doch auch trotz des eher milden Ausmaßes in Köln – der Schaden für Mitarbeitende und den Standort groß. Ein Kommentar

Köln kommt bei den Stellen-Streichungen bei RTL vergleichsweise glimpflich davon. 300 Stellen in drei Jahren - dass sollte bei 4300 Stellen insgesamt schon durch die Fluktuation, die üblicherweise bei etwa drei Prozent liegt, zu schaffen sein. Dazu bietet RTL Vorruhestand und Altersteilzeit an. Bleibt zu hoffen, dass auch der Abbau in Hamburg sozialverträglich erfolgt.

Aber auch dann ist der Schaden für Mitarbeitende und den Standort groß. Er sendet auch Schockwellen in die Branche. Der Mutterkonzern Bertelsmann wendet sich von Printprodukten ab und setzt offenbar nur noch auf das Digitale. Hier wird investiert, vor allem in Flaggschiffe wie „Stern“ oder Capital“, die der Sparte RTL News zugeschlagen werden. Das Ziel: 100 000 Digitalabonnenten bis 2025. Abwarten: Besonders stringent erschien die Digitalstrategie des Konzerns bislang nämlich wirklich nicht. Wachstum ist da also alles andere als ein Selbstläufer.

Bei den Titeln, die bei G + J bleiben, sind klangvolle Namen wie „Brigitte“, „Gala“ oder „Schöner Wohnen“. Das hilft nicht unbedingt. Bessern sich die Rahmenbedingungen wie hohe Papierpreise oder sinkende Konsumlust nicht schnell, und wird nicht in sie investiert, ist für die dort versammelten Titel vielmehr ein Sterben auf Raten zu befürchten.