Der Verlag Bastei Lübbe setzt bereits seit einigen Jahren mehr und mehr auf Online-Marketing zum Verkauf ihrer Buchangebote. Insbesondere junge Leser erreicht der Kölner Verlag damit.
Kölner VerlagBastei Lübbe knackt erstmals die Marke von 100 Millionen Euro
Von Dierk Himstedt
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Der Buchmarkt hat sich in den vergangenen Jahren als krisenfest erwiesen.
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Was im letzten Bilanzjahr zwar anvisiert war, aber noch nicht geklappt hatte, klappte nun 2022/2023: Der Verlag Bastei Lübbe AG hat die 100-Millionen-Euro-Umsatz-Marke geknackt. Der scheidende Finanzvorstand des Verlags, Joachim Herbst, verkündete die „frohe Botschaft“ in seiner letzten Bilanzpräsentation am gestrigen Dienstag im Verlagshaus an der Schanzenstraße in Köln-Mülheim. Mathis Gerkensmeyer wird ihn ab dem 1. August ablösen.
„Wir sehen uns auf einem guten Weg“, fasste Soheil Dastyari, Vorstandsvorsitzender der Bastei Lübbe AG, zusammen. Erfolgsgaranten für den Verlag waren vor allem die Erlöse aus den digitalen Angeboten. „Wir haben früh auf den Onlineverkauf und Social-Media-Marketing gesetzt. Der Erfolg, vor allem in den vergangenen Monaten, hat uns recht gegeben“, hebt Dastyari hervor.
Köln: Bastei Lübbe will sich weiter auf junge Kunden fokussieren
Bastei Lübbe setzt sehr stark auf so genannte Leser-Communitys, in denen sich vor allem auf Social-Media-Dienst Tiktok gleichgesinnte Leserinnen und Leser treffen und sich dort über ihre Bücher und Lieblingsautoren austauschen. Der Erfolg auf den Social-Media-Plattformen wie Tiktok oder Instagram gibt diesem Konzept recht, wie Marketing-Leiterin und Vorstandsmitglied Sandra Dittert herausstellt.
Der Fokus auf junge Lesekunden werde weiterverfolgt. „Wir holen unsere Leserinnen und Leser da ab, wo sie sich in ihrer Freizeit aufhalten“, so Dittert. Die Zahlen können sich sehen lassen: Insgesamt sind die Follower-Zahlen um 23 Prozent gestiegen. Der Verlagsteil LYX, der vor allem heranwachsende Leserinnen anspricht, habe aktuell alleine rund 130.000 Follower auf Instagram. Auf dem sehr erfolgreichen Tiktok-Angebot „#booktok“ ist Bastei Lübbe mit seinen Erfolgsautoren regelmäßig gut vertreten. „Booktok ist mittlerweile zu einem Verkaufsmotor geworden. In den Buchläden werden Booktok-Tische eingerichtet, die mit den am höchsten gelisteten Buchtiteln bestückt werden“, führt Sandra Dittert weiter aus.
„Im Onlinebereich sind wir aktuell schon breit aufgestellt. Unsere Teams suchen aber weiter nach neuen Möglichkeiten, unsere Lese- und Audio-Angebote digital zu präsentieren und zu vermarkten“, ergänzt Vorstandssprecher Dastyari. Die Themen- und Verkaufsplattform „smarticular“ soll über Artikel zu Nachhaltigkeitsthemen Kaufinteressen bei den Nutzern wecken. Noch in diesem Jahr wird sich laut Aussage Dastyaris wohl entscheiden, ob dieses Angebot Zukunft hat oder nicht.
Denn nicht nur smarticular hat auf der Kostenseite in letzten Bilanzjahr mit einem Minus von rund einer Million Euro für empfindliche Einschnitte gesorgt. „Sowohl die stark erhöhten Druckkosten als auch steigende Personalkosten wirkten sich im vergangenen Jahr negativ auf die Bilanz des Verlages aus“, so Dastyari. Dies seien die Hauptgründe, dass der Konzern-EBIT auf 7,2 Millionen Euro zurückgegangenen ist (Vorjahr: 14,7 Millionen Euro). Man erwarte aber im kommenden Jahr mit einer EBIT-Prognose von neun bis zehn Millionen Euro bereits wieder eine Erholung.Auch beim Umsatz erwarte man eine weitere Steigerung von bis zu fünf Prozent.
Erfolgsgaranten dafür sollen im nächsten Jahr wieder die bekannten Namen wie Ken Follett und Dirk Rossmann / Ralf Hoppe sowie Mona Kasten, Neuaufsteigerin Sarah Sprinz und Arnold Schwarzenegger sein.
Bilanz-Zahlen
Der Verlag Bastei Lübbe AG hat seine Zahlen für das Bilanzjahr 2022/23 veröffentlicht: Umsatz: 100 Mio. Euro (plus 5,8 Prozent); EBIT: 7,2 Mio. Euro (Vorjahr: 14,7 Mio.); Dividendenvorschlag: 16 Cent pro Aktie; Cashflow: 10,4 Mio. Euro (Vorjahr: 12,8 Mio); Eigenkapitalquote: 51 Prozent (Vorjahr: 54 Prozent).