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Kölner SpezialchemiekonzernLanxess fühlt sich stärker denn je – Dämpfer durch Corona

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Zachert

Lanxess-Chef Matthias Zachert 

Köln – Hauptversammlungen in Corona-Zeiten gehen schnell über die Bühne. Nach gut zwei Stunden konnten die Aktionäre beim Online-Treffen des Spezialchemiekonzerns schon in Abstimmungen über die Dividende befinden und Aufsichtsratsmitglieder neu wählen oder für eine weitere Amtszeit in das Gremium entsenden. 56 zuvor eingereichte Fragen hatten Vorstand und Aufsichtsratschef Matthias L. Wolfgruber da schon beantwortet. Das waren in etwa so viele wie in den Präsenzveranstaltungen in den Vorjahren. Die waren freilich erheblich teurer. Rund 600.000 Euro kostete die virtuelle Hauptversammlung, Präsenzveranstaltungen in der Lanxess-Arena schlugen mit 1,9 Millionen zu Buche, so Wolfgruber.

Freilich fehlen bei Online-Aktionärstreffen die Bewertungen der Geschäfte und der Unternehmensstrategie durch Aktionäre, darunter die Vertreter der Investmentgesellschaften und von Aktionärsschutz-Vereinigungen. Viel zu kritisieren hätten die aber am Geschäftsjahr 2019 aber wohl ohnehin nicht gehabt. „Lanxess ist stärker aufgestellt denn je – sowohl strategisch als auch finanziell“, hatte Konzernchef Matthias Zachert noch einmal erläutert. In den Vorjahren hatte der Konzern schon seine Abhängigkeit vom schwankenden Autogeschäft verringert, indem er sich von der Kautschuksparte Arlanxeo getrennt hatte. Andererseits hatte Lanxess den Flammschutz- und Schmierstoffspezialisten Chemtura gekauft. Und zuletzt hat Lanxess einen brasilianischen Biozid-Hersteller gekauft.

Insgesamt setze der Konzern mehr auf verbrauchernahe Schutzprodukte, so Zachert. Kein Platz mehr im Konzern haben Massenprodukte wie Chlorchemikalien, die etwa die Lederindustrie braucht.Wegen des guten Geschäfts im abgelaufenen Jahr, als das operative Ergebnis (Ebitda) um drei Prozent auf 1,019 Milliarden Euro gesteigert worden war, klettert die Dividende von 90 auf 95 Cent je Aktie. Das zeige schon, dass Lanxess stark aufgestellt sei, so Zachert.

Nach einem guten Start ins laufende Jahr dämpft die Corona-Krise die Geschäfte. In der Krise habe Lanxess vor allem auf eine starke Liquiditätsposition geachtet. Gestärkt wird die auch durch den Verkauf eines Anteils am Chemieparkbetreiber Currenta, ein Aktienrückkaufprogramm wurde ausgesetzt. Im laufenden Jahr erwartet Lanxess ein Ebitda vor Sondereinflüssen zwischen 800 und 900 Millionen.