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Kölner Messe zur ErnährungVon vegan bis nachhaltig – Das sind die Trends der Anuga

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Köln

Die Lebensmittelbranche befindet sich in einem ständigen Prozess. Produkte kommen, Produkte gehen. „Transform“ lautet daher passenderweise das Leitthema der Lebensmittelmesse Anuga, die vom heutigen Samstag an bis zum 13. Oktober in Köln über die Bühne geht. Den vielen Produkten, die jedes Jahr neu dazu kommen und den Weg in die Supermarktregale schaffen möchten, widmet sich die Neuheiten-Sonderschau der Messe. Aus 1332 Ideen hat eine Jury 67 Bewerber ausgewählt. Ein Überblick über die Trends, die auch aus dieser Auswahl immer wieder herausstechen.

Pflanzliche Lebensmittel

Immer mehr Menschen essen rein pflanzliche Lebensmittel. Die einen tun das nur ab und zu als Ergänzung. Eine immer größere Gruppe verzichtet vollständig auf tierische Produkte. Die Zielgruppe wächst, da immer mehr Produkte für größere Abwechslung auf hohem Niveau sorgen. Die Zeiten von labbrigem Tofu und geschmacklosem Fleischersatzprodukten ist schon lange vorbei.

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Die kleine Bällchen aus Rote Beete kommen aus Deutschland.

Wer sich mit veganer Ernährung auseinandersetzt, wird sich irgendwann die Frage stellen müssen: Wie fülle ich meinen Proteinspeicher. Mittlerweile ist die Auswahl dabei ziemlich gut. Viele setzen dabei auf natürliche pflanzliche Proteinquellen. Immer mehr Produkte bestehen dabei zum Beispiel aus Soja, Erbsen, Kürbiskernen und Sonnenblumen. Neu auf der Anuga gibt es etwa Vollkornknäckebrot aus Kichererbsen, pflanzenbasierter Fischsalat, eine pflanzliche Soße aus Favabohnen oder Rote-Beete-Wraps.

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Oliven mit Erdbeergeschmack.

Die Möglichkeiten werden immer größer, ein Schlüsselbegriff dabei sind alternative Fleischproteine. Die stellt die Anuga als eines der großen Zukunftsthemen in den Vordergrund. Dabei geht es zum Beispiel um zellbasiertes Fleisch aus dem Labor. Wer verstärkt auf eine vegane Lebensweise setzen will und trotzdem nicht ohne den Fleischgeschmack leben will, findet ebenfalls immer mehr Alternativen. Hähnchen-Nuggets, Bratwürste, Hackbällchen oder Schnitzel – es gibt mittlerweile kaum etwas, dass nicht auch mit ausschließlich pflanzlichen Zutaten im Supermarktregal steht. Fertigprodukte sind ohnehin weiter sehr gefragt bei den Konsumenten.

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Mal nichts veganes: Ein Riegel aus Pferdefleisch 

Da sich vor allem die junge Generation verstärkt mit veganer Ernährung auseinandersetzt, werde der Trend mit der Zeit immer weiter wachsen, so die Prognose der Vereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Gesundheitsorientierte Zusatznutzen

Für viele gehört der morgendliche Kaffee zur alltäglichen Routine. Doch der Wachmacher hat auch Schattenseiten. So wird ihm ein gefäßverengender Effekt nachgesagt. Aus der Türkei kommt auf der Anuga ein Kaffee mit Kollagen, das dem ungewünschten Effekt entgegenwirken soll. Solche gesundheitlichen Nutzen sind ebenfalls ein großer Trend der Lebensmittelbranche.

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Brokkoli-Wings aus Finnland

In die gleiche Kategorie fällt das Getränk Komboucha, ein mit Hilfe eines Bakterien-Hefe-Gemischs vergorener, gezuckerter Tee. Komboucha hilft bei Verdauungsbeschwerden und soll sich positiv auf die Darmflora auswirken. Das machen sich viele Produktentwickler zu Nutze und verwenden die Zutat in erfrischenden Limonaden.

Nachhaltigkeit steht über allem

Nachhaltigkeit ist das Überthema der Messe, und das nicht erst seit diesem Jahr. Dazu gehört auch, dass immer mehr Konsumenten wissen wollen, was in den Produkten steckt, wo sie herkommen, wie sie produziert werden und wie es Mensch und Tier bei der Produktion geht. Viele Unternehmen reagieren darauf und kommunizieren diese Informationen über die Verpackung.

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Die Kriterien, wie der Kunde Produkte bewertet, hätten sich laut BVE verändert. Schon lange zähle nicht nur, wie das Produkt schmeckt und wie viel es kostet. Zu den Kriterien gehört auch die Verpackung. Immer öfter verwenden Unternehmen auf Papier statt Plastik.

Viele Unternehmen setzen sich mit ihren Produkten auch gegen Verschwendung ein. Zwei Beispiele: Kompostierbare Kaffeekapseln oder Limonade aus unbrauchbaren sauren Trauben.