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Orgatec in KölnMesse zeigt die Arbeitswelt von morgen – Wohlfühl-Atmosphäre im Büro

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Sitzgruppen in modernen Büros werden wohnlicher.

Sitzgruppen in modernen Büros werden wohnlicher.

Noch bis Freitag wird auf der Kölner Messe Orgatec gezeigt, wie das Büro der Zukunft aussehen könnte.

Ergonomie wird immer noch großgeschrieben in der modernen Bürowelt. Wie auf der Orgatec zu sehen ist, werden die Arbeitsplätze aber auch wohnlicher. Homeoffice und Büro sollen besser verzahnt werden, in den Büros verschwinden Wände, damit sie flexibler genutzt werden können. Wie das aussehen könnte, zeigt zum einen die interaktive Ausstellung Office Xperience. Sie bietet einen Rundgang, der ganzheitliche und zukunftssichere Lösungen für das Bürogebäudemanagement vorstellt. Dabei nutzt sie auch Daten, die durch Sensoren an Möbeln gewonnen werden und die zeigen, wie die einzelnen Bereiche genutzt werden. Auch durch eine vermehrte Nutzung von in den Unternehmen vorhandenen Daten könnten Arbeitsprozesse optimiert werden.

Auch an einem weiteren Stand auf der Messe, der inspiredAugmented Office genannt wird, geht es auch um neue digitale Werkzeuge. Die erleichtern etwa hybride Zusammenkünfte, bei denen Teilnehmer im Büro und im Homeoffice sind. VR-Brillen helfen beim Blick in die Zukunft und beim Ausprobieren der neuen Arbeitswelten. Die nutzen auch etliche Aussteller, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren.

Kölner Orgatec: Büros werden wohnlicher

Manch eine Sitzecke auf einem Stand der Orgatec hätte auch in einem Wohnzimmer stehen können. Sofas kommen farbenfroh daher. „Wir wollen Räume schaffen, in denen sich Menschen wohlfühlen“, heißt es bei einem Sitzmöbelspezialisten. Allerdings laden Sitzhöhe oder kürzere Sitztiefe dann weniger dazu ein, sich entspannt in die Möbel zu legen. Auch gibt es dezent angebrachte Stromanschlüsse zum Laden von Laptop oder Handy.

Für das Ambiente sorgen Designer-Leuchten aus gebürstetem Aluminium. Drei Ringe mit einem Durchmesser von jeweils 90 Zentimetern schweben etwa über einem Konferenztisch, die für interessante Lichtspiegelungen sorgen. Der Tisch hat Kanten aus Echtholz. Seine Platte fällt auf den letzten Zentimetern zum Rand leicht ab, so dass die Arme angenehmer auf dem Tisch ruhen können. Auch ein Faltenwurf eines Stoffs auf der Rückenlehne eines Sessels sorgt für eine wohnliche Atmosphäre. Für konzentriertes Arbeiten hat ein Anbieter einen Tisch im Programm, der an eine Bibliothek erinnert. „Dritte Orte“ ist dabei das Motto. Andere Sitzgruppen erinnern an Cafés, Restaurants oder an eine Hotellobby.

Aktives Sitzen gegen Rückenleiden

Auch bei ergonomischen Stühlen gibt es noch Verbesserungen. Das aktive Sitzen unterstützt etwa ein Stuhl, der durch ständige kleine Bewegungen den Körper in einer aufrechten Position hält. So trainiert er ohne bewusste Anstrengungen den Benutzer. Der Stuhl ermöglicht unterstütztes oder freies Sitzen. Für Unterstützung sorgen eine ausgeformte Sitzschale, ein erhöhtes Rückenteil sowie eine spezielle Hüft- und Lendenunterstützung.

Aussteller demonstrieren auf ihren Ständen Büros ohne jede Wand. Soll der Raum unterteilt werden, dann erledigen das etwa Regale oder auch eine Küchenzeile, an deren Rückwand dann etwa ein Bildschirm für Präsentationen hängt. Stühle, Container für Arbeitsmaterialien, Tische und Stühle haben oft Rollen, die neue Anordnungen der Möbel erleichtern. Brauchen die Mitarbeitenden dann einmal Ruhe, um zu telefonieren oder konzentriert zu arbeiten, gibt es dafür Bürozellen. Die werden auch mit Grafiken geschmückt, die eine KI hergestellt hat. Ein Hingucker in flexiblen Büros ist der Hocker Eco Up. Er verbindet Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit. Er ist leicht und handlich, so dass er sich einfach transportieren lässt. Hergestellt wird er aus biobasiertem Kunststoff mit Holzflakes, die weiteres CO2 einsparen. Neben unterschiedlichen Farben machen ihn die unterschiedlichen Späne zu einem Unikat. Der Stoff des Sitzkissens ist aus Plastik hergestellt, das aus dem Meer gefischt worden ist.

Nachhaltige Materialen gefragt

Zahlreiche Hersteller bieten Möbel mit einer Polsterung aus Schaumstoffen aus Biomasse. So auch ein US-Hersteller, der Stoffe für die Rückenlehne etwa aus PET-Abfällen gestrickt hat. Auf Maß gefertigt, fällt so kein Abfall an. Der Sessel wird zerlegt geliefert, um auch beim Weg zum Kunden, Verpackung und Transportkapazitäten zu sparen. Ein Hersteller bietet Sitzmöbel an, die nicht verklebt sind. Dadurch sind sie leichter zu recyceln. Auch der natürliche Rohstoff Holz findet Platz im modernen Büro. Modern interpretiert hat ein Anbieter einen Kaffeehausstuhl. Für den Massivholzstuhl musste eine Balance zwischen der komplizierten Formgebung und den Materialeigenschaften des Holzes, das auf Temperatur und Feuchtigkeit reagiert, gefunden werden.