Karstadt-Kaufhof-FusionKomplett-Umzug nach Essen ist vom Tisch

Die Logos von Karstadt und Kaufhof auf benachbarten Filialen
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Köln/Bonn – Auch nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof soll ein Teil der Hauptverwaltung des neuen Konzerns in Köln bleiben. Nach einem Bericht des „Manager-Magazins“ ist damit eine komplette Verlagerung der Zentrale nach Essen, wo die Karstadt-Zentrale sitzt, vom Tisch. Die Zeitschrift berichtet auf ihrem Online-Portal, dass in Köln die Bereiche Gastronomie und Digitale Dienste des neuen Warenhauskonzerns angesiedelt werden sollen. Auch Teile der Buchhaltung sollen in Köln bleiben.
Von 3000 Stellen in den beiden Hauptverwaltungen würden 800 bis 1000 gestrichen, berichtet das Magazin. Mitarbeiter aus beiden Städten müssten um ihren Arbeitsplatz fürchten. Andere müssten womöglich von Köln nach Essen pendeln oder umgekehrt. Beide Städte hatten zuvor monatelang mit der Signa-Holding des Österreichers René Benko und der NRW-Landesregierung um den Sitz der Konzernzentrale gerungen.
Die Ruhrgebietsmetropole Essen hatte sich vor allem wegen der niedrigeren Mietpreise am Ort Hoffnungen auf einen Komplettumzug gemacht. Außerdem galt die Karstadt-Hauptverwaltung als schlanker aufgestellt und damit kosteneffektiver. Nun werden laut „Manager-Magazin“ künftig die Kernbereiche des Konzern von Essen aus gesteuert: Einkauf, Verkauf und Marketing. Hier soll auch die Geschäftsführung sitzen. Der Grund für die Ansiedlung des Digitalbereichs in Köln liegt demnach vor allem im besseren Fachkräfteangebot auf dem Arbeitsmarkt. Am heutigen Freitag will das Management die Mitarbeiter in Köln und Essen über die Zukunftspläne informieren. (pfu)