Der Immobiliendienstleister Savills veröffentlicht neue Daten für die Top-6-Standorte. Dabei liegt Köln an der Spitze des Negativ-Rankings.
Immobilien in DeutschlandBüro-Neuanmietungen in Köln brechen massiv ein
Im ersten Halbjahr 2023 wurden deutlich weniger Büroflächen an den Top-6-Standorten in Deutschland neu vermietet als zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Gleichzeitig sind aber in der Spitze die Mieten weiter gestiegen (zwischen 1,5 und 9,3 Prozent). Dieses Fazit sticht bei den neuesten Zahlen des Immobiliendienstleisters Savills besonders heraus.
Köln mit dem massivsten Rückgang
Die Rückgänge der Büroneuvermietungen an den sechs größten deutschen Standorten in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt a.M., Köln und Düsseldorf sind in den ersten beiden Quartalen fast durchgehend gravierend. Sie liegen bei einer aktuellen Gesamtfläche von etwa 1,05 Millionen Quadratmetern im Schnitt bei über 30 Prozent. An der Spitze dieser negativen Entwicklung liegt Köln mit einem massiven Rückgang von 69,3 Prozent. Am besten sieht es - mit großem Abstand - in der Mainmetropole Frankfurt aus, wo nur 3,6 Prozent weniger Bürofläche als im letzten Jahr neu vermietet wurde. Die anderen Standorte liegen zwischen rund 45 Prozent (Düsseldorf) und 25 Prozent (Hamburg).
Ein Grund für den Rückgang ist die geringe Zahl an Neuanmietungen im großflächigen Segment. Vermietungen ab 10 000 Quadratmeter Bürofläche waren dabei besonders rar: Nur 0,3 Prozent aller Anmietungen entfielen auf dieses Größensegment. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre lag dieser Anteil noch bei etwa einem Prozent.
Hybrides Arbeiten als Grund
Jan-Niklas Rotberg, Geschäftsführer von Savills Deutschland, sieht die aktuelle Lage an den Büromärkten wie folgt: „Immer deutlicher tritt hervor, dass das hybride Arbeiten die Bürowelt nachhaltig verändert hat und die Büroflächennachfrage durch den Homeoffice-Schub strukturell gesunken ist.“ Der aktuell noch moderate Leerstand werde angesichts der noch hohen Flächenfertigstellungsvolumina aber weiter zunehmen, zumal die Nutzer nun konjunkturbedingt zurückhaltender werden. „Viele Eigentümer dürften künftig erstmals seit langem wieder damit konfrontiert werden, dass die Mieten nicht mehr steigen“, schaut Rotberg voraus.