Die Kammern im Verein IHK NRW seien nicht mehr in der gleichen Richtung unterwegs, erklärte die IHK Köln am Wochenende und trat aus dem Verein aus.
Zu große DifferenzenIHK Köln tritt aus Verein IHK NRW aus
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln tritt aus dem Verein IHK NRW aus, da sie hier die Interessen ihrer Mitglieder nicht vertreten sehe. Das teilte sie am Wochenende in ihrem Newsletter mit. „In der Unternehmerschaft ist der engagierte Einsatz der IHK Köln für Energiesicherheit in unserer Region sehr gut angekommen. Genauso intensiv setzen wir uns seit Monaten für ein klares Bekenntnis der Politik zum Industrieland NRW ein“, heißt in dem Schreiben.
Mehrfach habe man von IHK NRW eine ebenso klare Haltung gefordert, was jedoch zu Differenzen in und mit den anderen Kammern geführt habe: „In zahlreichen Gesprächen wurde deutlich, dass die IHKs nicht mehr in der gleichen Richtung unterwegs sind und grundsätzlich unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen in der politischen Arbeit für die Wirtschaft haben.“
Ähnliche Konstellation vor Jahren in Niedersachsen
Andere Kammern hätten geltende Beschlüsse der Kölner Vollversammlung sowie deren Umsetzung kritisiert und gefordert, dass die IHK Köln sich aus dem Vorstand des Vereins IHK NRW zurückziehe. Da nach einem solchen Schritt ein gemeinsamer Kurs jedoch noch weniger gewährleistet sei, beende man die Mitgliedschaft. „Es handelt sich um einen Austritt mit sofortiger Wirkung“, bestätigte die IHK Köln auf Nachfrage der Rundschau. Austritte aus IHK-Landesvereinen habe es auch schon in der Vergangenheit gegeben, so etwa in Niedersachen, wo die sieben niedersächsischen Kammern zwischen 2005 und 2016 in zwei Verbände geteilt waren.
Frei werdende Ressourcen zielgerichtet nutzen
Auf Nachfrage der Rundschau bezifferte die IHK Köln die Höhe ihrer Beiträge an IHK NRW nicht konkret, aber anteilig: Es handele sich um 18 Prozent des Budgets, über das der Verein bislang verfügte. „Die nun frei werdenden personellen und finanziellen Ressourcen werden wir, gerade in diesen Krisenzeiten, wesentlich zielgerichteter für die unmittelbare Interessenvertretung unserer Unternehmen auch bei der Landesregierung einsetzen“, heißt es im Newsletter.