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Online-BetrugWie man sich vor Fake-Shops für Heizöl schützt

Lesezeit 3 Minuten

Vor der Heizsaison treten auch Betrüger auf den Plan und locken mit scheinbar sehr günstigen Preisen für Heizöl oder Kaminholz.

Sind Produkte gerade teuer oder gibt es Lieferschwierigkeiten, dann wittern oft Betrüger gute Geschäfte. Sie bieten ihre Dienste etwa im Internet an.

Der Winter steht vor der Tür. Da will manch einer noch seinen Heizöltank auffüllen – und stößt auf überraschend günstige Angebote. Da könnten Fakeshops dahinterstecken, wie die Verbraucherzentrale NRW warnt. Denn auch Betrüger sind kurz vor Beginn der Heizsaison aktiv. Oft ähneln solche Shops denen von seriösen Anbietern. Auch die Aufmachung der Internetseiten wirkt auf den ersten Blick authentisch. Erst bei genauem Hinsehen stellt man Auffälligkeiten fest. Vielleicht schmückt sich die Webseite mit erfundenen Gütesiegeln oder das Impressum fehlt.

Schaden erreicht leicht 1000 Euro

Genau hingeschaut hat eine Verbraucherin, die sich an die Verbraucherzentrale NRW gewandt hat. Nachdem sie eine Anfrage bei dem vermeintlichen Anbieter gestellt hatte, erhielt sie einen Anruf von einer Berliner Nummer, bei dem man ihr erklärte, dass für die Bestellung 50 Prozent des Kaufbetrags im Voraus gezahlt werden müssten.

Als sie misstrauisch nachfragte, weil Vorkasse bei Heizölbestellungen eher unüblich sei, wurde das Gespräch abrupt beendet. Eine Recherche ergab laut Verbraucherzentrale, dass es sich um einen Fakeshop handelt, der in Russland gehostet wird – einer von zahlreichen, die aktuell mit Heizöl oder Brennholz werben. Und sie finden auch Opfer, wie etwa die Polizei im Märkischen Kreis berichtet hat. Angesichts des Preises von Heizöl kommt es dabei leicht zu einem Schaden von 1000 Euro und mehr.

Bei Vorkasse ist Skepsis angebracht

„Seien Sie bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen, insbesondere bei Vorkasse, äußerst skeptisch!“, raten die Verbraucherschützer. Genau gecheckt werden sollte, ob es mehrere – auch kundenfreundliche Zahlungsarten gibt. Kunden sollten auch prüfen, ob alle Details des Angebots genannt werden, ob Lieferbedingungen und -kosten ausreichend dargestellt werden, es überprüfbare Anbieteradressen im Impressum und Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) mit einem Hinweise darin zum Widerruf gibt.

Wenn die Shops mit vertrauenswürdigen Gütesiegel wie „Trusted Shop Guarantee" (Trusted Shops), „s@fer-shopping“ (TÜV Süd) und „Geprüfter Onlineshop EHI“ (EHI Retail Institute GmbH) werben, sollten Verbraucher durch einen Klick auf das Logo auf die Homepage des Prüfunternehmens weitergeleitet werden. Nur das biete eine zuverlässige Orientierung.

Zahlung per Rechnung ist sicher

„Sicher sind zum Beispiel Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift“, so die Verbraucherschützer. Bei der Zahlung auf Rechnung muss erst gezahlt werden, wenn die Ware angekommen ist. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen lang rückgängig gemacht werden.

Hilfe bietet etwa der kostenlose Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen. Der leistet nicht nur bei Brennstoffen gute Dienste. In der Weihnachtszeit haben laut Verbraucherzentrale NRW Fakeshops für Elektroartikel Konjunktur, im Sommer die von Gartengeräten und Grillzubehör. Der Fakeshop-Finder sucht ständig nach unseriösen Shops im Internet und schaut, ob etwa das Impressum fehlt oder eine Umsatzsteuer-ID verwendet wird, die es gar nicht gib, aber auch technische oder sprachliche Merkmale. Leuchtet dann eine Ampel rot, ist das eine eindeutige Warnung. Gelb ist als Hinweis zu sehen, vor der Bestellung genauer hinzusehen. Alles in Ordnung ist bei grünem Signal.