Gewerkschaft UfoAusweitung der Lufthansa-Streiks möglich
Frankfurt/Main – Die Kabinengewerkschaft Ufo droht, die für Sonntagmorgen geplanten Warnstreiks bei vier Lufthansa-Töchtern auch wieder auf die Muttergesellschaft auszuweiten. Grund sei, dass die Lufthansa neue Ufo-Forderungen nach Verhandlungen über mehr Gehalt am Freitagabend innerhalb nur einer Stunde abgelehnt habe, teilte Ufo am Samstag mit.
Streiks „jederzeit möglich“
„Streiks bei Lufthansa sind wieder jederzeit möglich“, erklärte der stellvertretende Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr in der Mitteilung. Die Lufthansa bestätigte die Existenz des Schreibens, in dem der Arbeitgeberverband Luftverkehr der Gewerkschaft am Freitag mitteilte: „Auf Grund Ihrer mangelnden Abschlussfähigkeit sind auch weiterhin keine Gespräche mit Ihnen möglich.“
Ufo hatte am Freitag kurzfristig ihren für Sonntag angekündigten Warnstreik bei der Lufthansa-Kerngesellschaft abgesagt, nachdem die Lufthansa freiwillige Gehaltserhöhungen von 2,0 Prozent für diese Berufsgruppe angekündigt hatte. Unmittelbar danach schob Ufo weitere Tarifforderungen nach, die Lufthansa mit dem Brief umgehend ablehnte. Die Arbeitgeberseite betonte darin zudem, dass die Erhöhung von 2,0 Prozent keine Erfüllung der Tarifforderung, sondern freiwillig sei.
Vertretungsberechtigung der Lufthansa wird angezweifelt
Hintergrund der Auseinandersetzung und des Arbeitskampfes ist, dass der Lufthansa-Konzern den Ufo-Vorstand nach erheblichen Führungsquerelen nicht mehr als vertretungsberechtigt anerkennt.
Der Streikaufruf für die Lufthansa-Töchter Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und SunExpress gilt weiterhin. Am Sonntag zwischen 05.00 und 11.00 Uhr sollen bundesweit sämtliche Starts der vier Airlines bestreikt werden. Von dieser Drohung sind mehr als 300 Abflüge und Zehntausende Passagiere im Streikzeitraum betroffen. (dpa)