Fachmesse Kind + JugendBabyausstatter sind optimistisch
Köln – „Am Kind wird zuletzt gespart“, zeigt sich Steffen Kahnt optimistisch. Zuversichtlich stimmt den Geschäftsführer des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) auch, dass Die Zahl der Geburten im abgelaufenen Jahr um 22 000 auf 795 492 zugenommen hat. Das stabilisiert die Umsätze.
Im abgelaufenen Jahr gaben 2021 gaben Eltern für ihre Kleinsten in den ersten drei Lebensjahren nach Einschätzung der Handelsforscher des IFH Köln knapp 2,6 Milliarden Euro aus, 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Umgerechnet sind das etwa 1105 Euro pro Kind.
Umsatz um 11,6 Prozent gesteigert
721 000 Kinderwagen sind im abgelaufenen Jahr verkauft worden, 3,2 Prozent mehr als 2020. Der Umsatz kletterte wegen Preissteigerungen um 11,6 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Autositzen. Abgesetzt wurden 2,24 Millionen Sitze, Der Umsatz mit Spielzeug für unter Dreijährige legte um zwei Prozent zu auf 682 Millionen.
Messe-Neuheiten
Bentley und McLaren sind Messeneulinge. Sie haben Scooter, Lauf- und Dreiräder sowie Kinderwagen bislang über den Autohandel vertrieben. Jetzt wollen sie auch in die Modeabteilungen von Nobelkaufhäuser. Bedient wird eine Nische. Das Dreirad hat Pedale im Stil des Bentley-Gaspedals, das Laufrad von McLaren ist das leichteste der Welt mit einen Carbonrahmen und Magnesiumräder. Etwa 1000 Euro kostet es, ein Produkt für Frauen von Fußballspielern, sagt der Anbieter.
Britax Römer zeigt neue Kinderautositze mit rückgratschonender Schale, bei der der Bezug aus recycelten Plastikflaschen gemacht wurde. Er ist CO2 -neutral. Kompensiert wird der CO2 -Ausstoß in einem Projekt für sauberes Trinkwasser.
Lüftung für heiße Sommertage und Heizung im Winter hat der Autokindersitz des Anbieters Osann für 429 Euro im Angebot.
Walk-e ist ein Elektroboard, das an jeden Kinderwagen oder Buggy angebaut werden kann. Es unterstützt etwa bei der Bergauffahrt. Ausziehbar bietet es Platz für ein weiteres Kind und einen Erwachsenen, die sich so elektrisch fortbewegen können. Und es schaukelt sanft schlafende Babys hin und her. (raz)
Im laufenden Jahr will die Branche 2,32 Millionen Autositze verkaufen und 756 000 Kinderwagen. Die Vor-Corona-Zahlen wären damit noch nicht erreicht. Kahnt räumt ein, dass die Frequenz in den Geschäften nachgelassen hat angesichts von Inflation und steigenden Energiepreisen. Noch gebe es aber keinen Hinweis auf eine Kaufzurückhaltung. Auch sei nicht abzuschätzen, ob vielleicht eher Produkte im Preiseinstiegssegment gekauft würden.
500 Aussteller aus 44 Ländern
Auf der Kind + Jugend zeigen jetzt 500 Aussteller aus 44 Ländern ihre Produkte, sagte Messegeschäftsführer Oliver Frese. 85 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. „Wir arbeiten uns mit jeder Veranstaltung aus dem Corona-Tal heraus“, sagte Frese. Im Vorjahr gab es eine sogenannte Re-Start-Edition als erste Messe in Köln wieder mit Publikum vor Ort. Damals zeigten 130 Aussteller auf etwa 3000 Quadratmeter Neuheiten. Diese Messe sei ein kleines, feines Event unter dem Eindruck der anhaltenden Pandemie gewesen sei. Sie hätte aber Angebot und Nachfrage direkt zusammengebracht.
Jetzt belegen die Aussteller bei dem wichtigsten Branchentreffpunkt der internationalen Baby- und Kleinkinderausstattungsbranche eine Fläche von 18 000 Quadratmetern, so Frese.
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Für Einkäufer bedeute die Fachmesse eine Fundgrube an Produkten, die sie anfassen und ausprobieren könnten und eine Fülle an persönlichen Begegnungen und Gesprächen, in denen sie alle Fragen und Themen direkt mit dem Anbieter klären könnten.