AboAbonnieren

Kölner MotorenbauerDeutz kauft in den USA zu

Lesezeit 2 Minuten

Deutz sieht Wachstumschancen im Geschäft mit Stromgeneratoren

Deutz kauft in den USA zu. Kölner Motorenbauer übernimmt ein Unternehmen, das Stromgeneratoren vertreibt.

Deutz kauft das US-Unternehmen Blue Star Power Systems. Das Unternehmen mit Sitz in North Mankato, Minnesota entwickele, produziere und vertreibe Stromgeneratoren (GenSets), teilte Deutz am Donnerstag mit. Es gehöre mit 110 Mitarbeitenden und einem erwarteten Umsatz von über 100 Millionen Dollar im laufenden Jahr zu den führenden Herstellern im US-Markt. Für Deutz sei der Erwerb ein wichtiger Schritt vom Komponentenhersteller hin zum Systemanbieter.

Deutz-Motoren kommen zwar seit langem in Stromgeneratoren zum Einsatz. Im weltweiten Maßstab ist das Unternehmen hier aber in eher kleinem Maßstab tätig. Nun schafft Deutz nach eigenen Angaben die Voraussetzungen, Komplettlösungen zur lokalen Stromerzeugung anzubieten. „Wir erschließen uns mit dem Schritt einen wachstumsstarken und weniger zyklischen Markt, in dem wir Technologie und Service beherrschen, und erhalten Zugang zu neuen, komplementären Geschäftsmodellen“, sagte DEUTZ-Chef Sebastian C. Schulte. Mit dem Erwerb von Blue Star Power Systems beschleunige Deutz den begonnenen Aufbau der Aktivitäten im Bereich der dezentralen Energieversorgung und stelle sich breiter auf.

Deutz erwartet zusätzlichen Umsatz von 150 Millionen Dollar pro Jahr

Heute setzt Deutz nach eigenen Angaben mit Produkten und Dienstleistungen zur dezentralen Energieversorgung knapp 30 Millionen Euro um. Dazu tragen vor allem dieselbetriebene Stromgeneratoren bei, aber auch der erste Serienauftrag für Stromgeneratoren mit Wasserstoffverbrennungsmotoren, den das Unternehmen jüngst aus China erhalten hat.

Durch den Erwerb von Blue Star Power Systems erwartet Deutz einen zusätzlichen profitablen Umsatz von mittelfristig mehr als 150 Millionen Dollar pro Jahr. Darauf aufbauend soll der Umsatz im Energiebereich bis 2030 durch organisches und anorganisches Wachstum auf rund 500 Millionen wachsen. Damit setzt Deutz auf die immer wichtiger werdende dezentrale Energieversorgung, bei der Stromgeneratoren eine relevante Rolle spielen.

Kaufpreis wurde nicht genannt

Hauptwachstumstreiber sind laut Deutz die Zunahme schwerer Wetterereignisse, eine weltweit steigende Stromnachfrage, die auf veraltete Infrastruktur trifft, und ein stark wachsender Anteil von Erneuerbaren Energien, der zu Schwankungen in der Energieversorgung führen kann. Auch die zunehmende Bedeutung von Rechenzentren und Mikronetzen treibe den globalen Markt mit Stromgeneratoren, dessen Volumen bis 2030 auf 34,5 Milliarden Dollar anwachsen soll. Das entspreche einer jährlichen Wachstumsrate von 5,9 Prozent.

Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug der Transaktion steht laut Deutz unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen, insbesondere der Erteilung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Er werde im Laufe des zweiten Halbjahrs 2024 erwartet.