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Wackelt die nationale Fahrkarte?Erster Kreis stoppt Deutschlandticket – so ist die Lage in NRW

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Eine Person hält ein sogenanntes Deutschlandticket.

Eine Person hält ein sogenanntes Deutschlandticket. In Sachsen-Anhalt beendet der Kreis Stendal die Ticket-Zusammenarbeit. (Symbolbild)

NRW reagierte auf die Absage eines Kreises an das Deutschlandticket. In Köln gibt es die Fahrkarte bald billiger für Schülerinnen und Schüler.

Nach dem Stopp für das Deutschlandticket im Kreis Stendal in Sachsen-Anhalt geht das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt. „Auf Nordrhein-Westfalen bezogen, sind uns ähnliche Vorhaben nicht bekannt“, sagte ein Sprecher des NRW-Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Deutschlandticket: Bund und Länder regeln Finanzierung

Die Finanzierung des Deutschlandtickets sei durch Beschluss von Bund und Ländern geregelt. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe den Verkehrsministerien darüber hinaus den Auftrag erteilt, ein Konzept für die langfristige Finanzierung des Tickets zu erstellen. „Dieses Konzept wird derzeit erstellt“, sagte der Sprecher weiter.

Für Köln hatte der Stadtrat erst im Oktober entschieden, dass eine günstigere Version des Deutschlandtickets für Schülerinnen und Schüler verfügbar gemacht wird. Die Ticket-Variante löst das Schülerticket ab. Spätestens ab Februar können Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen das Deutschlandticket in einer vergünstigten Variante für 29 Euro pro Monat erhalten, das aktuell noch gültige Schülerticket für 25,30 Euro pro Monat läuft hingegen aus.

Absage in Kreis Stendal: Fahrgastverband warnt vor „Tod des Deutschlandtickets“

Der Stendaler Kreistag hatte in der vergangenen Woche einen Beschluss zur Anerkennung des Deutschlandtickets im Kreis nicht genehmigt. Damit gilt das Ticket in den Bussen dort ab dem 1. Januar nicht mehr.

Der Landkreis hatte für die ersten vier Monate des Jahres mit zusätzlichen Kosten von 40.000 Euro gerechnet. Züge sind von der Entscheidung nicht betroffen. Das Infrastrukturministerium in Magdeburg sprach von einem Einzelfall.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat nach der Absage des Kreises vor dem „Tod des Deutschlandtickets“ gewarnt: „Wenn mehrere Kommunen so reagieren wie der Landkreis Stendal, dann wäre das auf jeden Fall der Tod des Deutschlandtickets“, sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß im MDR-Fernsehen. Die Einfachheit, dass das Ticket in ganz Deutschland gelten würde, sei dann weg und das Deutschlandticket nicht mehr das, als was es gedacht gewesen sei. (mab/dpa)