Corona-Krise in der RegionIHK Köln sieht regionale Wirtschaft in der Rezession
Köln – „Die Wirtschaft in der Region befindet sich in der Rezession.“ Das sagte Nicole Grünewald, die Präsidentin der IHK Köln, bei der Präsentation der neuesten Konjunkturumfrage der Kammer. 27 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Lage als gut, 29 als schlecht. Daraus ergibt sich ein Saldo von minus zwei. Bessere Geschäfte in den kommenden Monaten erwarten 23 Prozent, schlechtere 26. Damit werden Lage und Erwartungen besser beurteilt als im Herbst. Der von der Kammer ermittelte Konjunkturklimaindikator erreicht aber nur 97,4 Prozent, liegt also unter den 100 Punkten, die den neutralen Bereich markieren.
Die Unternehmen wurden von Ende November bis zum 7. Januar befragt. „Inzwischen hat sich die Situation wegen der Verzögerungen bei den Impfungen und Sorgen um Virus-Mutationen sogar noch weiter verschärft“, sagte Grünewald. Würde man die Unternehmen heute fragen, wären die Erwartungen pessimistischer.
Lage der Branchen zweigeteilt
Dabei ist die Wirtschaft zweigeteilt. Gut durch die Krise gekommen sind pharmazeutische und chemische Industrie sowie der Maschinenbau. Auf der anderen Seite stehen Reisebranche, Gastronomie, Hotellerie, Messewesen, Veranstaltungsbranche, Einzelhandel sowie Freizeit, Sport und Kultur. Sie hätten seit Monaten fast keine Einnahmen, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Frank Hemig.
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Der Wirtschaftsstandort verfügt über einen stabilen Branchenmix, der etwa bei der Bewältigung der letzten Krise gut geholfen hat. Allerdings: „Eine Erholung auf breiter Front ist noch nicht in Sicht“, so Grünewald. Wenn die angekündigten Hilfen nicht bald die Firmen erreichten, werde die Lage noch dramatischer: „Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Wir fordern dazu weitere Erleichterungen, wie weniger Bürokratiekosten oder schnellere Genehmigungsverfahren. Gelinge es nicht, große Teile der betroffenen Branchen über die Dauer der Pandemie zu retten, habe das gravierende Auswirkungen auf die Innenstädte.
In der gesamten Region habe sich der Konjunkturklimaindikator verbessert. Grund zum Jubeln gibt es aber nicht. Nur im Oberbergischen Kreis überwiegen die Optimisten, die bessere Geschäfte erwarten. Die Lagebeurteilung ist hier aber per Saldo negativ wie auch im Rheinisch-Bergischen Kreis und in der Stadt Köln. Nur im Rhein-Erft-Kreis gibt es mehr positive als negative Lagebeurteilungen.