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PassagierkontrollenSommer-Chaos an NRW-Flughäfen soll sich nicht wiederholen

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Zahlreiche Passagiere standen im Sommer innerhalb und außerhalb der Terminals an, um durch die Sicherheitskontrolle zu gelangen.

Lange Schlangen haben sich im Sommer vor den Sicherheitskontrollen in Köln/Bonn und anderen Flughäfen in NRW gebildet.

Ein Abfertigungschaos an den Flughäfen in NRW wie im Sommer und Herbst dieses Jahres soll den Fluggästen ersparen bleiben. Wie das gehen könnten, wollen die zuständigen Bundes- und Landeminister jetzt beraten.

Schlangen durch die Terminals und teils bis vor die Abfertigungshallen - der Start in den Urlaub geriet in diesem Sommer vielfach in NRW zum Fehlstart. Das soll den Fluggästen im kommenden Jahr erspart bleiben. Wie das gehen könnten, wollen die zuständigen Bundes- und Landeminister demnächst beraten. Einen Weg dazu hat bereits Ende August im Interview mit dieser Zeitung NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer skizziert. „Ich könnte mir eine Regelung für NRW vorstellen, die es am Flughafen Frankfurt gibt“, so der Minister damals.

Was macht Frankfurt anders?

In Frankfurt organisiert der Flughafenbetreiber Fraport ab dem kommenden Jahr die Sicherheitskontrollen. Die Aufsicht liegt dabei nach wie vor bei der Bundespolizei, die auch weiter hoheitliche Aufgaben übernehmen würde und Ausbildungsstandards der Kontrolleure setzt. Der Aufbau der Sicherheitsanlagen mit ihren CT-Geräten bis hin zur Auswahl des Dienstleisters, der Personen- und Gepäckkontrollen vornimmt, sowie die Vertragsgestaltung mit ihm wird dann Sache von Fraport. Allerdings sollen vorhandene Geräte weiter genutzt werden, solange sie geeignet sind, und auch bestehende Vertragslaufzeiten sind zu beachten. Vorteile erhofft sich Frankfurt vor allem dadurch, dass der Airport von der Passagierführung im Termnal vom Check-In bis zur Sicherheitskontrolle und zum Gate verantwortlich ist. Das vermeide Reibungsverluste zwischen unterschiedlichen Akteuren. Das Frankfurter Modell bezeichnete Krischer im August als Mittelweg zwischen dem heutigen System, bei dem die Bundespolizei verantwortlich ist und durch den Bund ein Dienstleister beauftragt wird, und dem bayerischen Modell".

Wie läuft es in Bayern?

In Bayern verlief der Start in den Urlaub vergleichsweise reibungslos. Hier kontrollieren Sicherheitsgesellschaften im Staatsbesitz. Die Belegschaft ist unbefristet beschäftigt und wird nach einem Tarifwerk des öffentlichen Dienstes bezahlt. In Köln/Bonn und Düsseldorf suchen die beauftragten Sicherheitsunternehmen vor allem Teilzeitkräfte, die sich aber nicht finden lassen, hat der Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim immer wieder betont. Sie werden so kurzfristig abgerufen, dass sie keinen zweiten Job annehmen können, beim Jab am Flughafen aber nicht genug verdienen. Das Ergebnis sei ein Personalmangel, der zunächst zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten gehe. Ein hoher Krankenstand führe dann zu den Warteschlangen. Tarim fordert die Übernahme des bayerischen Modells.

Welche anderen Ideen gibt es?

Zahlreiche deutsche Airports schauen nach Amsterdam wenn es um die Beschleunigung der Sicherheitskontrollen geht. An das dortige Verfahren angelehnt gab es vor fünf Jahren einen Modellversuch in Köln/Bonn namens Easy Security. Dabei hätten in der gleichen Zeit doppelt so viele Passagiere kontrolliert werden können wie in den bestehenden Anlagen, bei einem vergleichbaren Mitarbeitendeneinsatz. Im Kern erlaubte die Anlage die parallele Abfertigung von Passagieren. Der Fluggast nimmt sich selbst eine Transportbox für sein Handgepäck, die an mehreren Stellen am Förderband, das zur Röntgenanlage führt, angeboten werden. Erfahrene Vielflieger füllen diese Boxen schneller als sporadische Urlauber. Sie dürfen bei der Abfertigung auch überholen. Es gab eine parallele Bildbewertung des durchleuchteten Handgepäcks oder eine gesonderte Schuhkontrolle. Eingeführt wurde es dennoch nicht. Das verhinderte laut dem damaligen Flughafen-Chef Johan Vanneste unter anderem ein exklusiver Vertrag des zuständigen Innenministeriums mit einem Anbieter von Sicherheitstechnik.

Was sagt der Flughafen?

„Der Airport ist bereit, mehr Verantwortung bei den Kontrollen zu übernehmen“, so Flughafen-Chef Thilo Schmid. . Bei Planung, Steuerung und Monitoring von Dienstleistern verfügte der Airport über große Expertise. Perspektivisch können wir uns auch ein Modell ähnlich dem in Frankfurt vorstellen. Entscheidend sei aber – auch mit Blick auf den Sommer 2023 – dass die Sicherheitskontrollen unabhängig von der Frage einer möglichen zukünftigen Organisation wieder dauerhaft verlässlich und vor allem stabil liefen.