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Vor EU-AbstimmungBMW-Chef appelliert an Bundesregierung und fordert Nein zu Strafzöllen

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Der Autofrachter „BYD Explorer No.1“ liegt mit 3.000 Neuwagen an Bord in Bremerhaven im Auto-Terminal der BLG (Aufnahme mit einer Drohne).

Der Autofrachter „BYD Explorer No.1“ liegt mit 3.000 Neuwagen an Bord in Bremerhaven im Auto-Terminal der BLG (Aufnahme mit einer Drohne). Die BYD Explorer No.1 ist vom chinesischen Shenzen nach Europa gekommen.

Brüssel und Peking streiten seit Monaten über Zölle auf E-Autos aus China. Die deutschen Autobauer warnen vor den Folgen.

Vor der Abstimmung der EU-Staaten über Strafzölle auf chinesische Elektroautos hat BMW-Chef Oliver Zipse die Bundesregierung zu einem klaren Nein aufgefordert. Der Wohlstand in Deutschland hänge von offenen Märkten und freiem Handel ab. Zusätzliche Zölle schadeten global tätigen deutschen Unternehmen und könnten „einen Handelskonflikt heraufbeschwören, der am Ende nur Verlierer kennt“, sagte Zipse. „Deshalb sollte die Bundesregierung klar Position beziehen und in der EU gegen die Einführung von zusätzlichen Zöllen stimmen.“

EU-Kommission plant Strafzölle von bis zu 36 Prozent

Die EU-Kommission hat wettbewerbsverzerrende Subventionen für chinesische E-Autos untersucht und plant Strafzölle von bis zu 36 Prozent. Die abschließende Entscheidung liegt jetzt aber bei den 27 Mitgliedstaaten. Die chinesische Regierung wirft der EU Protektionismus vor und droht mit Gegenmaßnahmen.

Die deutsche Autoindustrie hat laut Branchenverband VDA im vergangenen Jahr Fahrzeuge und Teile für 26,3 Milliarden Euro nach China exportiert. Aus China importiert wurden Autos und Komponenten für 6,8 Milliarden Euro. Der mögliche Schaden von Strafzöllen für die deutsche Autoindustrie ist laut VDA größer als der mögliche Nutzen. (dpa)