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KommentarBayer-Aufspaltung ist aufgeschoben, nicht aufgehoben

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Wuppertal: Das Bayer-Kreuz leuchtet in der Dämmerung. (

Wuppertal: Das Bayer-Kreuz leuchtet in der Dämmerung. (

Bayer-Chef Bill Anderson will zum Schuldenabbau die operativen Geschäfte verbessern. Eine gleichzeitige Aufspaltung des Konzerns ist für ihn nicht machbar.

Bayer-Chef Bill Anderson kann durchaus gute Argumente gegen eine Aufspaltung von Bayer ins Feld führen. Der Verkauf einer Sparte bindet Management-Kapazitäten, er kostet Geld, weil zumindest für eine Übergangszeit Doppelstrukturen in der Verwaltung aufgebaut werden müssen, und Geld für den Verkauf von Consumer Health etwa fließt erst später.

Dabei braucht Bayer angesichts der hohen Verschuldung möglichst bald Geld, mehr als eine geringere Dividende einbringen. Da ist es also nachvollziehbar, dass Anderson auf eine Verbesserung des operativen Geschäfts setzt, um die nötigen Mittel zu generieren. Das hat nebenbei den Vorteil, dass Verkäufe von Sparten, die Anderson nicht ausschließt, leichter fallen, wenn deren Geschäfte besser laufen. Sie bringen dann auch höhere Verkaufserlöse.

Zwei Milliarden Einsparungen ab 2026

Allerdings wird auch dieser Weg nicht schon morgen positive Ergebnisse bringen. Nicht umsonst ist die Planung des Konzernumbaus mit neuen, schnelleren Entscheidungswegen auf die Zeit ab 2026 angelegt. Erst dann stehen die gesamten Einsparungen von zwei Milliarden pro Jahr zur Verfügung. Fraglich ist, ob Bayer so viel Zeit hat. Investoren drängen mit Macht auf eine Aufspaltung, gestern schickten sie den Aktienkurs zeitweise um über sechs Prozent auf Talfahrt auf unter 27 Euro.

Und ungeduldig könnten auch die Mitarbeitenden werden. Ihnen winken zwar hohe Abfindungen, aber auch sie hätten Klarheit darüber verdient, wie viele von ihnen im Zuge des Konzernumbaus die Stelle verlieren. Doch dazu schwieg sich Anderson einmal mehr aus.