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DNA-Test soll kommenLindlarer Landwirt findet gerissenes Schaf, vermutet Wolf

Lesezeit 3 Minuten
Schaf gerissen Lindlar 1

Schäfer Schröder beim Rest seiner Schafsherde. Er vermutet, ein Wolf habe sein Tier gerissen.

  1. Nur noch Knochen und ein paar Haut- und Fleischreste liegen auf der Weide, wo vorgestern noch sieben Schafe grasten.
  2. Jetzt sind es nur noch sechs.
  3. Winfried Schröder, dem neben den Schafen noch eine ganze Reihe weiterer Tiere gehören, geht davon aus, dass ein Wolf das Schaf gerissen hat.

Lindlar – Winfried Schröder hat eins seiner Schafe verloren. Am Montagmorgen sei er gegen 10 Uhr zur Weide gegangen, um die Tiere wieder mit Wasser zu versorgen. Dabei habe er festgestellt, dass von den sieben Tieren eines fehlte. Und zwar eines der Tiere, die im Frühjahr geboren und jetzt fast ausgewachsen sind. Am Samstag, als er die Tiere mit Wasser versorgt habe, seien noch alle gesund und munter gewesen, so Schröder.

Er geht davon aus, dass ein Wolf das Schaf gerissen hat. Freilaufende und wildernde Hunde gebe es in der Gegend schon lange nicht mehr. Möglicherweise sei der Wolf durch den Maschendraht vom benachbarten Sportplatz aus auf die Weide gelangt.

DNA-Proben nur innerhalb 24 Stunden

Er habe das Ordnungsamt, die Polizei und das Veterinäramt informiert, aber die seien nicht zuständig. Dann habe er sich auch an den Wolfsbeauftragten gewandt.

Die Überreste des Schafskadavers, wie Tierhalter Winfried Schröder sie vorgefunden hat. 

Der werde sich den Fall jetzt anschauen und DNA-Proben nehmen. Dann werde sich zeigen ob, es ein Wolf war. Es passe jedenfalls dazu, dass er von einem Landwirt erfahren habe, dass dieser vor drei Tagen morgens einen Wolf gesehen habe.

Die DNA-Proben könne man nur innerhalb von 24 Stunden nach dem Riss nehmen, erklärt Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv). Deshalb sei es wichtig, dass sich jeder Schafhalter in einem Wolfverdachtsfall so schnell wie möglich an das Lanuv wende. Alle Kontaktadressen der Wolfsberater und die Liste der Vorfälle von Nutztierrissen sind auf der Lanuv-Seite im Internet zu finden.

Knochen abgenagt: Eher untypisch für Wolf

Die Bilder, die ein fein säuberlich abgenagtes Gerippe zeigen, lassen keinen Rückschluss auf einen Wolfsriss zu. Und sind nach Meinung von Experten eher untypisch für einen Wolf.

Der Lindlarer Bürgermeister Dr. Georg Ludwig teilte auf Nachfrage mit, dass der Eigentümer am Montagmorgen das Ordnungsamt über das tote Schaf informiert hat und daraufhin das Kreisveterinäramt benachrichtigt habe. Das wolle sich der Angelegenheit annehmen. Wenn die Spuren ausgewertet seien, könne man sicher mehr dazu sagen. Hinweise auf einen Wolf habe die Gemeinde bislang nicht.

Landwirte fordern Bejagung des Wolfes

Nach der offiziell bestätigten Sichtung eines kleinen Wolfsrudels im Eitorfer Wald im Rhein-Sieg-Kreis zeigen sich der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) und Bauern aus der Region besorgt über die Ausbreitung des Raubtieres. „Der Wolf ist kein Kuscheltier“, warnt RLV-Präsident Bernhard Conzen.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hatte bestätigt, dass in den Wäldern rund um Eitorf ein kleines Wolfsrudel lebt – eine Fähe mit mehreren Jungtieren.

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Bei der Diskussion über die Folgen der Zuwanderung von Wölfen auf die Viehwirtschaft sei es nicht mit dem Hinweis auf Herdenschutzmaßnahmen getan, so Contzen. „Herdenschutz ist eine Sache, ein Rüstungswettlauf mit immer höheren Zäunen kann aber nicht die Lösung sein. Zumal wir damit auch die Landschaft für Rehe und andere Wildtiere durchschneiden“, so Conzen, der mit Hinweis auf Erfahrungen in Niedersachsen dafür plädiert, „dass Problemwölfe konsequent entnommen werden müssen“. Andere Landwirte unterstützen diese Forderung.

Schafhalter Franz-Josef Biergans aus Eitorf-Obenroth fordert, auch an Nutztiere zu denken, die von Wölfen gerissen werden. „Ich habe noch von keinem Tierschützer gehört, der Bilder gerissener Schafe gezeigt oder sich über deren Leid beklagt hat.“ (pf)