Bei einer Theateraufführung in der Alten Drahtzieherei wurden Wipperfürther Grundschulkinder sensibel gemacht für das Thema Mobbing.
„Rausgemobbt“Theateraufführung macht Wipperfürther Grundschulkinder stark gegen Mobbing
Als das Licht im großen Saal der Drahtzieherei ausgeht, werden die rund 170 Grundschüler aus dem Stadtgebiet der Hansestadt still und richten ihre Blicke auf die Bühne. Dort taucht Mikolaj auf – ein Schüler, der gerade in einen neuen Ort gezogen ist, kaum Freunde hat und stattdessen Rat bei seinem Gaming-Avatar Jalokim sucht.
Aufführung für rund 400 Grundschulkinder – Thema Mobbing nach wie vor aktuell
Schnell wird klar, wieso: In seiner neuen Schule interessiert sich niemand so recht für ihn. Ein Mädchen namens Lizzy hat es sogar auf ihn abgesehen, triezt ihn bei jeder Gelegenheit, erpresst und beklaut ihn und macht sich über Mikolaj lustig. „Ich kann schon jetzt verraten, dass es in dem Theaterstück glücklicherweise ein Happy End gibt“, sagt Helmut Wagner von WippKids, der den Besuch der Kölner Theater Gruppe „Comic On!“ gemeinsam mit seinem Kollegen Lothar Tholl organisiert hat.
In „Rausgemobbt“ geht es – wie der Name schon verrät – um Mobbing unter Kindern und Jugendlichen. „Wir von Wipp-Kids versuchen schon viele Jahre durch Gewaltpräventionsprogramme wie ,Mut tut gut’ dazu beizutragen, dass es weniger körperliche und verbale Gewalt an Schulen gibt.
Besonders die schrecklichen Geschehnisse in den vergangenen Monaten, wie etwa der Mord an Luisa in Freudenberg, zeigen, dass das Thema Mobbing leider immer aktuell ist“, so Wagner. Gefördert wurde die Aufführung von der Bildungsstiftung der Kreissparkasse Köln (KSK).
Kinder sprechen im Anschluss über ihre Erfahrungen mit Mobbing
Insgesamt knapp 400 Kinder aus allen sechs Standorten der Wipperfürther Grundschulverbände verfolgten in zwei Vorstellungen die spannende Geschichte von Mikolaj, aber auch, um sich im Anschluss an die Aufführung mit den Schauspielern über das Thema Mobbing und ihre eigenen Erfahrungen auszutauschen.
„Ich wurde noch heute Morgen gemobbt“, sagt Lara. Mitschüler hätten Witze über ihr Gewicht gemacht, berichtet die zierliche Neunjährige; solange, bis sie weinte und Hilfe bei ihrer Lehrerin suchte. Auch ihre Mitschülerin Pia hat in der 1. Klasse bereits ähnliche Erfahrungen gemacht: „Das war gar nicht schön. Ich habe oft geweint und es hat erst aufgehört, als mein Lehrer mit den Mobbern gesprochen hat“, erinnert sie sich.
Mobbing sei an ihrer Grundschule ein Thema wie an jeder anderen, sagt Lehrerin Barbara Fischer. Eine Veranstaltung wie heute sei eine gute Gelegenheit, die Kinder auf spielerische Art auf die Problematik aufmerksam zu machen und ihnen zu helfen, Empathie zu entwickeln.