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„Kein Tag ohne Neuanmeldung“Stadtbibliothek Wipperfürth ist nach Umzug beliebter als zuvor

Lesezeit 3 Minuten
Ein Kind liest ein Buch in der Stadtbibliothek in Melle.

Kinderbücher liegen in der Ausleihstatistik der Stadtbibliothek Wipperfürth ganz vorne. (Symbolbild)

Mehr Benutzer, mehr Ausleihen – die Stadtbibliothek Wipperfürth ist nach dem Umzug beliebter denn je.

Seit dem Umzug der Stadtbibliothek an den Marktplatz im Mai 2022 hat sich die Zahl der neuen Benutzer vervielfacht. Zur Freunde von Bibliotheksleitern Sabine Weth, die im Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur den Jahresbericht der Bibliothek vorstellte und auf Fragen antwortete. „Es vergeht kein Tag ohne Neuanmeldungen“, sagte Weth.

Über 500 Neuanmeldungen – Kinderbücher besonders gefragt

Ende 2022 zählte die Bibliothek 566 neue Kundinnen und Kunden. Im ersten Quartal 2023 kamen weitere 96 Neuanmeldungen hinzu. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag diese Zahl – sicher auch coronabedingt – nur bei 78. Im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 zählte die Bibliothek, die damals noch im 1. Stock des Alten Seminars untergebracht war, im ganzen Jahr 130 Neuanmeldungen.

Bei den Ausleihe von Büchern und Zeitschriften liegt die Kinderliteratur mit 55 Prozent an der Spitze, Romane und Erzählungen kommen auf 25 Prozent, Sachbücher auf 11 Prozent, Zeitschriften auf 5 Prozent. Gerade bei Sachthemen verdränge der digitale Zugriff nach und nach die gedruckten Informationen, heißt es im Bericht. Die Jugendliteratur macht nur 4 Prozent der Ausleihen aus.

Bei der Ausleihe der audiovisuellen Medien führt die DVD mit 31 Prozent knapp vor den „Tonies-Hörspielen“ mit 29 Prozent. Die Zugriffszahlen der „Bergischen Onleihe“ steigen seit Jahren kontinuierlich an. Dazu kommen die Streaming-Dienste „Filmfriend“ und „Freegal“ (für Musik).

Stadtbibliothek seit Umzug barrierefrei erreichbar

Wie Sabine Weth erläuterte, finden seit dem Umzug vor allem viele junge Familien wieder den Weg in die Bibliothek. Was sicher auch damit zusammenhängt, dass die Räume nun barrierefrei erreichbar sind, wichtig gerade auch für Eltern, die einen Kinderwagen dabei haben.

Die Stadtbibliothek hat zudem eine Reihe von Kooperationspartnern, mit denen sie gemeinsam Projekte durchführt. Dazu zählen die Ökumenische Initiative, der Kunstbahnhof und der neu gegründete Förderverein Stadtbibliothek Wipperfürth. Als nächstes will die Bibliothek auch die Zusammenarbeit mit Kitas und Grundschulen wieder ausbauen – während der Pandemie war dies kaum möglich.

„Die Entwicklung ist ganz toll, offenbar haben wir den richtigen Standort gewählt“, freute sich die neue Ausschussvorsitzende Andrea Münnekehoff (Bündnis 90/Grüne).

Personalmangel und Platzprobleme schränken die Bibliothek derzeit noch ein

„Kommen Sie im Augenblick mit dem Platz hin?“ wollte Bärbel Schröder (SPD) von Sabine Weth wissen. „Etwas mehr Platz für Veranstaltungen wäre schön. Wir geben uns alle Mühe, im Augenblick reicht es“, antwortete die Leiterin der Stadtbibliothek. Der Hintergrund: Das Nachbarhaus Marktplatz 8 wird derzeit umgebaut und dann von der Stadt angemietet. Mittelfristig könnte damit auch zusätzlicher Platz für die Bibliothek entstehen.

Ein anderes Problem kam im Ausschuss nicht zur Sprache: Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle musste die Stadtbibliothek in den vergangenen Monaten ihre Öffnungszeiten häufiger kurzfristig einschränken. Die Bibliothek hat drei festangestellte Kräfte und eine junge Frau, die als Bundesfreiwillige (Bufdi) arbeitet.

„Das Problem besteht vor allem, wenn Krankheit und Urlaub zusammentreffen“, erklärte Fachleiter Marius Marondel auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Stadt versuche, Schließungen soweit wie möglich zu vermeiden. Man könne aber nicht garantieren, dass die regulären Öffnungszeiten der Stadtbibliothek immer zu einhundert Prozent eingehalten würden.


Neuer Vorsitz

Mit Andrea Münnekehoff (Bündnis 90/Grüne) hat der Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur eine neue Vorsitzende. Ihren kürzlich verstorbene Vorgänger Dr. Michael Pehlke würdigte der Ausschuss zum Auftakt mit einer Schweigeminute.