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Wenn die Wohnung weg istObdachlosenhilfe in Wipperfürth informiert

Lesezeit 2 Minuten
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Tag der Wohnungslosen mit Karin Gockeln, Arnd Liesendahl und Hartwig Zehl (v.l.).

Wipperfürth – An der Ellers Ecke steht ein Sofa, darauf ein Schild mit der Aufschrift „Ein Sofa ist kein Zuhause“. Es ist Teil eines Infostandes zum „Tag der Wohnungslosen“, organisiert von den Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven und der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG).

Verdeckte Wohnungslosigkeit hat deutlich zugenommen

Wir wollen vor allem auf die verdeckte Wohnungslosigkeit aufmerksam machen“, erklärt Hartwig Dahl von den Wohnhilfen Oberberg. Auf Menschen, die zwar nicht auf der Straße leben, die aber kein eigenes Zuhause mehr besitzen, sondern nur bei Freunden oder Verwandten einen Unterschlupf gefunden haben.

„Das hat enorm zugenommen“, sagt Dahl. Schuld daran sei auch die Vernachlässigung des Sozialen Wohnungsbaus, jedes Jahr würden Sozialwohnungen aus der Preisbindung herausfallen, es komme aber kein Ersatz nach. Als Folge steigen die Mieten – und damit die Gefahr, die eigene Wohnung zu verlieren. Das Thema sei sehr angstbesetzt, erklärt Zehl, und es ziehe keine Massen an. Gerade deshalb wolle man für das Anliegen werben. Am Dienstag gab es einen Infostand in Waldbröl, am Donnerstag in Gummersbach.

Jongleure sorgen für Aufmerksamkeit

Als „Eyecatcher“ sind außerdem ein paar junge Leute dabei, die mit Keulen und Bällen jonglieren. Der eine oder andere Passant bleibt stehen und kommt ins Gespräch.

Arnd Liesendahl ist 54 Jahre alt und engagiert sich bei der BAG. Er weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, kein Zuhause zu haben. „Drei Jahre lang war ich in Köln obdachlos. Dann hat mich ein Bekannter auf die Wohnhilfen Oberberg aufmerksam gemacht.“ Liesendahl zog um, erst nach Gummersbach, dann nach Wipperfürth. „In der ersten Zeit habe ich hier in einer Vierer-WG gelebt“, erzählt er. Doch dann wollte er sein eigener Herr sein, mit viel Mühe und Ausdauer sei es ihm dann schließlich gelungen, eine eigene Wohnung in der Hansestadt zu finden.

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Vergangene Woche fand eine bundesweite Aktionswoche statt, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnahm und Experten aus Verbänden und dem Gesundheitswesen, aber auch Betroffene ins Schloss Bellevue eingeladen hatte. Doch Arnd Liesendahl wünscht sich eine sehr viel breitere Unterstützung aus Politik und Öffentlichkeit.