WipperfürthMusiker bekommen Platz in der Alten Drahtzieherei
- Von der Corona-Pandemie betroffen sind auch die Musikvereine.
- Konzerte mussten abgesagt und Proben konnten aufgrund der vorgeschriebenen Hygienevorschriften ebenfalls nicht stattfinden.
- Die Balkonkonzerte, an denen sich zahlreiche Musikerinnen und Musiker beteiligten, bildeten eine willkommene Abwechslung, doch sie konnten die Proben und das gemeinsame Miteinander nicht ersetzten.
Wipperfürth – Mit den Lockerungen nach der ersten Welle suchten auch die Orchester verstärkt nach Möglichkeiten, wieder gemeinsam zu musizieren. Doch in den bisherigen Proberäumen lassen sich die Auflagen, die etwa bei Blasorchestern einen Abstand von anderthalb bis zwei Metern zwischen den Musikern vorsehen, nicht einhalten.
Teilweise wurde auf Wiesen und Plätzen geprobt, doch bei Regen und zunehmend schlechteren äußeren Bedingungen war das auch nur eine Zwischenlösung. In verschiedenen ungeheizten Hallen von Firmen fanden die Musiker dann eine Gelegenheit, wetterunabhängig zu proben.
Bürgerstiftung stellt Raum zur Verfügung
Nun gibt es eine neue Lösung, über die sich die Musikvereine der Hansestadt sehr freuen, wie Claudia Nassenstein, Vorsitzende des MV Dohrgaul, berichtet. Die Bürgerstiftung „Wir Wipperfürther“, Eigentümer der Alten Drahtzieherei, hat den Vereinen angeboten, bis auf weiteres im großen Saal des Veranstaltungszentrums zu proben. Dort können die Hygienevorschriften eingehalten werden.
Blasmusik und Corona
Damit Vereine trotz der Gefahr durch die Corona-Pandemie weiter üben können, hat der Volksmusikerbund NRW eine Sammlung an Empfehlungen zusammengetragen, mit deren Hilfe Vereine eigene Hygienekonzepte aufstellen können. Darunter sind neben Hinweisen wie Abstand halten und Adressen der Anwesenden aufschreiben auch spezifische Hinweise für Blasorchester. Zum Beispiel:
Reinigung. Die Reinigung von Blasinstrumenten soll, wenn möglich, nicht in den Übungsräumen erfolgen.
Kondenswasser. Das bei Blechblasinstrumenten entstehende Kondenswasser muss mit Einmaltüchern aufgefangen werden.
Ausblasen. Das „Ausblasen“ ist zu unterlassen.
https://vmb-nrw.org/
Sollte an den üblichen Probeterminen eine Veranstaltung in der Drahtzieherei stattfinden, hat diese allerdings Vorrang. Aber damit könne man gut leben, denn die Musikvereine seien sehr froh über diese Lösung, sagt Nassenstein. Wenn mal eine Probe ausfalle, sei das besser als gar nicht proben zu können.
Thier und Dohrgaul proben schon in der Stadt
Bislang haben sich der MV Thier und der MV Dohrgaul entschieden, dass Angebot der Stiftung anzunehmen. Bei der ersten Probe des MV Thier war auch der Vorstand des MV Dohrgaul dabei. Neben Claudia Nassenstein schauten und hörten sich der zweite Vorsitzende Dieter Flosbach und Geschäftsführerin Anna Heller die erste Übungseinheit im neuen Probenraum an. Auch Marc Meier-Thijssen von der Bürgerstiftung war vor Ort. Er freut sich, dass die Bürgerstiftung auf diese Weise die Musikvereine in der Stadt unterstützen kann.
Und Dirigent Roland Pütz ist froh, mit den Musikern des MV Thier wieder in einem geeigneten Rahmen proben zu können. Auch Dieter Baldsiefen, Vorsitzender des MV Thier, ist erleichtert, dass die Musiker wieder spielen können. Für die Orchester sei es wichtig, regelmäßig proben und gelegentlich auch Konzerte geben zu können, sonst verliere man mittelfristig insbesondere die jungen Musiker, sagt Claudia Nassenstein.