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Weihnachtskonzert in LindlarPaveier vereinen Besinnliches und Humor

Lesezeit 2 Minuten

Die Paveier hatten sich für die Kölsche Weihnacht Streicher vom Kwartett Latäng, die Sopranistin Constanze Störk und weitere Gäste dazu geholt und brachten im Kulturzentrum Lindlar eine bemerkenswerte Show auf die Bühne.

Lindlar – „Wir wollen, dass die Leute rausgehen und sagen, jetzt ist Weihnachten“, das hatten die Paveier im Vorfeld gesagt. Und genauso ist es gekommen, genau dieser Satz ist gefallen im Foyer des Kulturzentrums in Lindlar nach dem Weihnachtskonzert der Kultband am Freitagabend.

Was die Musiker um Frontmann Sven Welter auf die Bühne brachten, war eine rundweg geglückte Mischung aus Stimmung, Besinnlichkeit und – aller bleierner Schwere der Zeit zum Trotz – Humor. Die Regeln vorweg, so tat es auch Welter: 2G, Maske überall (auch am Platz), Mitsingen verboten, kein gemütliches Schunkeln. Na super!

Kölsches Hallelujah erntet Standing Ovations

Und? Es war völlig egal. Die Paveier und ihre Gäste bescherten dem rund 500-köpfigen Publikum nicht mehr und nicht weniger als einen wundervollen Abend. Die vier Streicherinnen vom „Kwartett Latäng verliehen dem Auftritt eine stimmungsvoll vorweihnachtliche Grundwärme. Die Sängerin der Band „Kempes Feinest“ Nici Kempermann kündigte Sven Welter an als Frau mit „Peffer in der Futt“ und hatte damit nicht übertrieben. Beim Redebeitrag von „Sitzungspräsident“ Volker Weininger kam es kurzfristig zu lachbedingten Erstickungsanfällen unter der Maske.

Auch die Paveier selbst bewiesen mehrfach ihr humoristisches Talent. Bubi Brühls Bewerbung um die Stelle eines Weihbischofs war eine bitterböse und saulustige Abrechnung mit dem „Bodenpersonal der Kirche“, wie es Sven Welter in seiner Ankündigung nannte.

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Der Frontmann selbst nahm sich eines jener ikonischen Lieder vor, an denen man gut auch mal scheitern kann. Welter nicht. Seine kölsche Version des Leonard Cohen-Klassikers Hallelujah erntete stehende Ovationen.

Summen statt singen

Den Höhepunkt des Abends aber bildete ohne Zweifel der Auftritt der Sopranistin Constanze Störk zusammen mit dem „Kwartett Latäng“. Schon bei der Ankündigung des „Ave Maria“ von Franz Schubert ging ein Raunen durch den Saal. Beim Vortrag hätte man in den kurzen Momenten der Stille die redensartliche Stecknadel fallen hören können.

Dafür war der Applaus so lang, dass man kurz Angst hatte, nach dem Konzert kein Taxi mehr zu bekommen, weil die Fahrer schon Feierabend haben. Zum Abschluss der Weihnachtskonzerte der Paveier darf normalerweise das Publikum singen. Verboten. Aber, so Welter, „summen dürfen wir.“ Und so gab es gemeinsam „Süßer die Glocken nie klingen“, Alle Jahre wieder“ und Stille Nacht. Und dann war Weihnachten.