Lösung gefundenBeschmierter VfR-Bus geht an die Afrika-Stiftung von Dr. Berndt Otte

Sie freuen sich über die Lösung: Die Stiftung „Bampangi ya mono“ hat dem VfR Wipperfürth den beschmierten Bus abgekauft. Vor dem Fahrzeug stehen Dr. Berndt Otte, Bischof Monsignore Timothée Bodika und Monika Breidenbach vom VfR-Vorstand (v.l.).
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Wipperfürth – In einem sind sich Dr. Berndt Otte und Monika Breidenbach einig: Das, was ihnen passiert ist, ist eine Fügung. Vor rund einem Monat ging dieser Fügung erst einmal in ein Unglück voraus – der Kleinbus des VfR Wipperfürth fiel Vandalismus zum Opfer.
Das Fahrzeug wurde von Unbekannten großflächig mit Graffiti beschmiert und war somit für den Verein unbrauchbar. Bis dahin hatte der Bus die Jugendteams des VfR zu Auswärtsspielen gebracht. „Die Versicherung konnte es nur noch als Totalschaden vermerken. Für uns hat es sich nicht mehr gelohnt, den Wagen säubern zu lassen“, so Breidenbach, die Kassenwartin des Vereins. Die BLZ berichtete über den Fall.
Als Dr. Bernd Otte von dem Bericht über den Vorfall mit dem Kleinbus erfuhr, konnte er sein Glück im ersten Moment kaum fassen: Erst einen Tag zuvor hatte Timothée Bodika, ein Bischof aus dem Kongo, ihn gefragt, ob er einen Kleinbus für geflüchtete Schulkinder in Kikwit – die Hauptstadt der Provinz Kwilu im Westen der Demokratischen Republik Kongo – besorgen könne. Schon seit über 30 Jahren setzt Dr. Berndt Otte sich mit seiner Stiftung „Bampangi ya mono“ für vom Bürgerkrieg gebeutelte Menschen in der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika ein.
Stiftung half einen Kindergarten zu errichten
Erst vor kurzem half Otte mit seiner Stiftung dabei, in Kikwit einen Kindergarten zu errichten: „Rund ein Drittel der Kinder ist wegen Unruhen aus der rund 300 Kilometer entfernten Provinz Kasai nach Kikwit geflüchtet. Die Kinder sind über die ganze Stadt verteilt untergekommen und müssen den Weg zum Kindergarten zu Fuß bestreiten“, erklärt Otte.
Kurzerhand suchte Otte den Kontakt zu Breidenbach und man einigte sich auf einen vierstelligen Betrag, für den der Kleinbus den Besitzer wechselte. „Wir sind froh darüber, dass der Bus nun doch noch einen Nutzen hat“, sagt Breidenbach. Ein neuer Bus wäre im Budget der Stiftung nicht möglich gewesen, denn mehr als 10 000 Euro waren nicht übrig.
Sechs Stunden hat Otte gebraucht, um den Großteil der Schmierereien von den Fenstern und der Karosserie in Handarbeit und mit Spezialreiniger zu entfernen. Ein Rest des Graffiti ist unter dem neu angebrachten Logo von Ottes Stiftung noch zu erkennen. „Aber das ist nicht so tragisch. Da können die Kinder drüber malen“, so der Wipperfelder.
Für Bischof Bodika, der erst bei seiner Ankunft in der Hansestadt von dem „neuen“ Kleinbus erfuhr, war es eine große Überraschung: „Es ist wahrlich ein Segen für uns“, sagt er sichtlich gerührt, faltet seine Hände vor der Brust zusammen und bedankt sich mit einem „merci beaucoup“ bei Breidenbach.
Am 20. April wird der Kleinbus in den Kongo verschifft, um dort die Kinder zum Kindergarten zu bringen. Als nächstes plant Otte, mit seiner Stiftung in Kikwit eine Grundschule zu erbauen.