Schlechte Nachrichten gibt es von der Schlossklinik Heiligenhoven. Die geplante Eröffnung der Klinik wird noch einmal verschoben, bereits zum dritten Mal in diesem Jahr. „Wir sind letzte Woche von dem Generalunternehmer informiert worden, dass es bei dem neuen Hauptgebäude zu Verzögerungen kommt“, teil Gert Frank, Vorstand der Limes Schlosskliniken, auf Nachfrage mit.

Lieferengpässe und Corona-Ausfälle bei den Handwerkern machten eine ordentliche Bauplanung zu einer Herausforderung. Der Generalunternehmer müsse wegen der Verzögerungen eine hohe Vertragsstrafe zahlen, so der Limes-Vorstand. „Uns geht es gut“, so Frank.

Neuer Starttermin ist der 1. März 2023

In der Privatklinik sollen vor allem Stressfolgeerkrankungen wie chronischer Erschöpfung und Patienten mit psychischen und psychosomatischen Leiden wie Depressionen und Angstzuständen behandelt werden. Neuer Übergabe-Termin für die Lindlarer Klinik soll nun voraussichtlich der 1. März 2023 sein. Die gute Nachricht: Schloss und die Vorburg sind laut Limes bereits komplett renoviert und eingerichtet.

Der neue Steinway-Flügel für die Lobby steht an seinem Platz. Vor gut einem Jahr hatten Frank und Tromp Bakker vom niederländischen Investor und Bauherrn Dommeldal von einer Eröffnung im Frühjahr 2022 gesprochen. Im Juni 2022 hieß es, aufgrund von Lieferverzögerungen bei Türen und Fenstern verschiebe sich der Termin in den Spätsommer.

Damals war der Limes-Vorstand noch zuversichtlich. „Zum 1. September ziehen wir ein“, hatte Frank sich festgelegt. Im September teilte die Limes AG dann mit, dass sich der Endausbau und damit die Übergabe vom Bauherrn an den Mieter nochmals um zwei Monate verzögere, auf den 1. November.

Bürgermeister Ludwig wurde nicht informiert

Knapp 40 Mitarbeiter für Lindlar sind schon eingestellt. Diese Beschäftigten werden derzeit an anderen Standorten von Limes eingesetzt und trainiert, in Teterow in Mecklenburg-Vorpommern und Bad Brückenau in Bayern. Dort kommen derzeit auch Patienten unter, die sich für Lindlar angemeldet haben.

Einen überraschenden Wechsel gab es kürzlich auf der Eigentümerseite. Neuer Besitzer ist die französische PF Hospitalité Europe mit Sitz in Paris. Der Lindlarer Bürgermeister Georg Ludwig war über die erneute Verzögerung nach eigenen Angaben nicht informiert. Zuletzt habe die Verwaltung im Mai 2022 einer Fristverlängerung für die Fertigstellung bis zum 31. Dezember zugestimmt.

„Schlossklinik Bergisches Land“

Umbau von Schloss Heiligenhoven langsamer als geplant

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Stefan Corssen

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„Die Hintergründe sind mir bisher nicht bekannt. Die Projektverantwortlichen müssen eine Verlängerung jedoch der Gemeinde Lindlar vorher mitteilen und um Genehmigung anfragen, da im Durchführungsvertrag klar geregelt ist, dass solche Fristen nur mit Zustimmung der Gemeinde verlängert werden können“, so Ludwig.

Verzögerungen, die durch Dritte verursacht würden – wie etwa Lieferverzögerungen – würden Fristen hemmen. „Sicher kann man sich vorstellen, dass es in der heutigen Zeit Gründe für eine Verzögerung gibt, jedoch stelle ich klar, dass Verträge zu erfüllen sind“, so der Bürgermeister.

Die niederländische Kapitalgesellschaft Dommeldal hatte Schloss Heiligenhoven 2015 vom Landschaftsverband Rheinland gekauft, einschließlich des 64.000 Quadratmeter großen Grundstückes mitsamt denkmalgeschützter Vorburg und Schlosspark. Bis Ende 2016 war im Schloss die Verwaltung des LVR-Freilichtmuseums Lindlar untergebracht.

Ende 2017 wurde der Kaufvertrag zwischen Dommeldal und LVR notariell besiegelt. Die französische PF Hospitalité Europe erwarb im Sommer 2022 von Dommeldal die Klinik. Sie hat Heiligenhoven für 30 Jahre an die Limes Schlosskliniken AG vermietet, die rund 40 Millionen Euro am Standort Lindlar investieren will. Die Aktien von Limes werden seit Oktober 2019 an der Börse gehandelt.