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Schönes zwischen Gras und BüschenDas war der Stolzenbacher Sommer in Lindlar

Lesezeit 3 Minuten
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Norbert Ludemann  stellt aus Holz verschiedene Gegenstände her.

Stolzenbach – Es ist ein Garten, in dem sich Elfen, Feen und Zwerge tummeln könnten. Am Wochenende aber kamen auf dem Grundstück der Familie Schöllnhammer in Stolzenbach Kulturschaffende und geladene Gäste, die sich zum gemütlichen Beisammensein trafen und die dort ausgestellten Objekte bewunderten.

Es ist eine Privatinitiative. „Die Idee habe ich mit einer Freundin entwickelt, als ich noch als Kosmetikerin tätig war. Wir wollten was Besonderes für unsere Kunden machen und weil wir viele Künstler kannten, reifte der Stolzenbacher Sommer“, erinnert sich die mittlerweile 73-jährige Uschi Schöllnhammer.

Positive Resonanz

Nachdem die erste Ausgabe gut ankam, findet das Treffen mittlerweile fast jährlich statt und hat, wie die Gastgeberin findet, durch den Garten, einen ganz besonderen Reiz. „Er ist eine Mischung aus angelegten Flächen und Wildwuchs“, beschreibt sie ihn. Und zudem sehr weitläufig.

Überall haben Künstlerinnen und Kunsthandwerker ihre Stände aufgestellt, manche sind gar nicht zu übersehen, andere etwas versteckter in den Ecken des Gartens. Überall gibt es etwas zu Entdecken: Werke aus Holz, Papier oder Textil.

Patchwork ist zeitaufwendig

Margret Wust präsentiert ihre Patchworkdecken und -taschen, die sie quiltet. In jedem einzelnen Stück steckt viel Arbeit und Zeit, denn so eine Decke kann schon einmal um die 80 Arbeitsstunden umfassen. Sie nutzt bereits vorhandene Stoffe, die sie recycelt. Manche werden mit der Maschine, manche freihändig hergestellt. „Jedes Stück, das ich herstelle, muss mir selbst gefallen“, erzählt Wust, die schon beim Zusammenspiel Freude am Spiel mit den Farben hat. Obwohl es viel Arbeit ist, eine Patchworkdecke herzustellen, liegt der Reiz für sie in der Entspannung, die sie dabei empfindet.

Schmuck mit Recycling-Anteil

So geht es auch Nina Sörries. Sie stellt Makramee-Schmuck mit eingeflochtenen Naturmaterialien wie Edelsteinen oder Muscheln her. „Es ist für mich immer noch faszinierend, wie aus einem Faden und nur durch Knottechnik etwas entstehen kann, wobei es gar nicht viele Knotentypen gibt, aber letztendlich total unterschiedliche Muster entstehen“, so die Künstlerin, die lange Jahre in Spanien gelebt und dort ihre Werke am Strand oder auf Märkten verkauft hat. Manchmal braucht sie für ein Schmuckstück fünf Stunden. „Aber das Herz knüpft mit“, lacht sie und ist immer dann besonders stolz, wenn jemand sein neu erworbenes Teil direkt anzieht und sich darüber freut.

Auch recycelte Komponente sind in den Kreationen zu finden, wie beispielsweise Blüten aus Plastikflaschen. „In Spanien gibt es keinen Pfand“, erklärt Sörries. „Sobald man die Blüten in die Sonne hält, glänzen sie wie Glas“, hat sie festgestellt.

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Die Lindlarer Künsterin Christiane Ryrell hat alte Tischdecken, die Geschichten erzählen können, auf einer Wiese ausgebreitet.

Weit hinaus auf eine riesige Wiese zeigt ein Hinweisschild. Zu finden ist dort die „Große Bleiche“ von Christiane Tyrell. Nichts, was gekauft werden, aber betrachtet werden kann. Die Künstlerin hat Tischtücher ausgebreitet, so, wie früher zum Trocknen und Bleichen. Die Sammlung besteht aus bis zu 120 Jahre alten Stücken und greift Trends, beziehungsweise aus der Not heraus geborenen Ideen derer auf, denen sie mal gehört haben. Warum haben die Besitzer um die rot-weiß karierten Standard-Handtücher eine aufwendige Spitzenborte gehäkelt?

Was hat sich derjenige gedacht, als er mitten beim Sticken der Rosen die Garnfarbe wechselte, von dunkelrosè zu hellrosa. Und was will uns die Aufschrift auf der Decke, die aus Tansania stammt, wohl für eine Botschaft mitteilen? „Das ist das Spannende daran: Wir erwischen den Menschen in seiner Unvollkommenheit, aber auch seiner Liebenswürdigkeit und dabei muss nicht alles logisch sein“, fasst Tyrell zusammen.

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Schon am Samstag ist für die Gastgeberin, die jeden Einzelnen herzlich begrüßt, klar, dass auch nach diesem Jahr, wo wieder neue Künstler dazugekommen sind, eine Wiederholung folgen muss, während die Rockband „Baldsince Birth“ ihr Equipment aufbaut, um ihre Musik mit Einflüssen aus Folk und Metal vorzustellen.