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FernsehgeschichteLindenstraße-Lichterbogen leuchtet jetzt in Lindlar

Lesezeit 3 Minuten

In Lindlar leuchtet jetzt der Lichterbogen der Lindenstraße, Tilo Fünger (r.) hat ihn ins Bergische geholt.

Lindlar – Die Weihnachtsbeleuchtung aus Deutschlands wohl bekanntester Fernseh-Straße funkelt vor der Kirche St. Severin. Am Dienstagabend stellt der Lindlarer Fotograf und Geschäftsinhaber Tilo Fünger den Lichterbogen aus der „Lindenstraße“ offiziell vor seinem Laden auf dem Kirchplatz vor.

Mehrere Jahrzehnte lang gehörte die Dekoration um den Spruch „Frohes Fest“ zur Requisite der Kultserie des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Den Fernsehzuschauern war die mit 250 Lichtern gespickte Konstruktion aus den im Advent ausgestrahlten Folgen gut bekannt.

Richtig in Szene gesetzt wurde der Bogen indes regelmäßig erst mit den Silvester-Episoden. Unter seinen Lichtern und zum Feuerwerk tanzten Mutter Beimer, Gabi Zenker und Co. den Neujahrswalzer, während „Akropolis“-Wirt Vasily Sekt ausschenkte und der Vietnamese Gung das neue Jahr mit einem besonders weisen Konfuzius-Spruch begrüßte.

Die ersten Fans sind schon angereist

Laut WDR dürfte der Lichterbogen zum Jahreswechsel 1986/87 seinen ersten großen Auftritt gehabt haben. In der am 4. Januar 1987 gezeigten Folge 57 mit dem Titel „Knallbonbons“ feierte die Film-Nachbarschaft erstmals unter freiem Himmel – beim ersten Jahreswechsel der Serie hatten sich die Darsteller noch in der Kneipe zugeprostet. Insgesamt kamen im Laufe der Jahre 24 Silvester-Folgen zusammen.

Im Spätsommer 2019 liefen auf dem Filmgelände in Köln-Bocklemünd die Dreharbeiten für die allerletzte Silvester-Episode. Tilo Fünger übernahm viele Jahre lang Komparsen-Rollen in der Lindenstraße und war auch bei den Arbeiten zur Folge 1746 mit dem Titel „Zum letzten Mal“ dabei. Sein Blick fiel immer wieder auf den Lichterbogen, wohl wissend um das bevorstehende Aus für die Serie.

„Ich war von Anfang an überzeugt, dass sich der Bogen richtig gut als Eingangstor unseres Lindlarer Weihnachtsmarktes machen würde“, erinnert sich Fünger bei der gemeinsamen Präsentation mit Sponsoren, Vertretern der Gemeindeverwaltung und Einzelhändlern.

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Ein Selbstläufer wurde das Rennen um die nostalgische Lichterkette allerdings nicht – es gab Mitbewerber. „Letztlich konnten wir mit dem Standort vor der Kirche mitten im Dorf überzeugen“, verrät Fünger. Dass der Weihnachtsmarkt später coronabedingt abgesagt werden musste, trübt die Freude nicht. „In den nächsten Jahren wird es wieder Weihnachtsmärkte in Lindlar geben und spätestens dann wird der Bogen so richtig zur Geltung kommen“, ist Fünger überzeugt.

Und er berichtet von ersten Lindenstraße-Fans, die Wind vom neuen Standort des Leuchtbogens bekamen, und eigens aus dem Kölner Raum nach Lindlar anreisten. Der Bogen sei eine weitere Besonderheit und könne ein echter Besucher-Magnet werden, loben Beigeordneter Michael Eyer und Stefan Halbach von LindlarTouristik das Engagement um die Beleuchtung. Beim Weihnachtseinkauf mit verlängerten Öffnungszeiten am Freitag und Samstag kann sich jedermann selbst ein Bild von dem leuchtenden Stück Fernsehgeschichte machen.